Nina Lucia Groß

Nina Groß
Nina ist ein Sonntags- und ein Winterkind. Am 9.12.1990 sind Salzburgs Straßen tief verschneit, der graue Mazda auf dem Weg ins Krankenhaus zieht erste Spuren in der eigentlich Autofreien Altstadt. Später lutscht Nina Eiszapfen und verwehrt Mützen, sie mag die Kälte.

Sie wächst am Land auf, ihre besten Freunde sind ihre große Schwester, der Hund und die Figuren aus Büchern. Sie wird in einem Dorf groß, ihre Heimat setzt sich aus markanten Felsen, dem Bäcker, dem Ibmer Moor mit den giftigen Pflanzen, dem Dorfplatz, den bekannten Gesichtern, den Pferdekoppeln und dem grünen See zusammen. Sie wächst mit Konstantin Weckers Liedern, dem Geruch von Campari Soda und frischer Pasta, Kunst im und ums Haus herum, den Filmen ihrer Mutter, dem chilenischen Onkel und seinen Bildern auf, sie wächst auf im Diskutieren, Lieben, Malen, Bildhauern, Drehen, Schreiben, Kochen und Feiern um sie herum. Bis sie 5 Jahre alt ist, spricht sie mit niemandem, bloß mit ihrer Mutter. Sie beobachtet und lächelt selten. Dann beginnt sie zu sprechen und hört nicht mehr auf. Sie erzählt Geschichten. Malt ihren Namen und bald ganze Sätze. Nina schreibt über Mimi die Maus , wird älter, besteigt die ersten Pferderücken, bemalt Leinwände mit ihrem Onkel. Sie baut Baumhäuser und aus Büchern hohe Türme neben ihrem Bett. Nina wächst und schreibt Gedichte.

Im Musischen wird Kreativität gelehrt, sie baut Drahtgestelle, töpfert Vasen, klebt Collagen, schreibt Kurzgeschichten und muss in Musik vorsingen. Nina verliebt sich und schreibt Tagebuch. Nina liest Kafkas Parabeln und schreibt Essays, spielt mit Worten in der Literaturgruppe. Mit der Gruppe schreibt sie am Grabensee und im Cafe´ Bazar, in Rauris und in der Wiese sitzend. Poetisches, Surreales, Erzählendes, Trauriges, Lustiges und Verliebtes. Sie mag die Salzach und die Festung bei Nacht, den Mönchsberg, die Eisgrotte, die tägliche Lokalbahnfahrt. Sie trinkt und feiert. Liest am Balkon. Liest im Bett. Liest während den Unterrichtsstunden. Sie reitet durchs Moor und erzählt ihrem Pferd Geschichten. Sie ist stur und weiß was sie will, sie ist nachtragend und spontan, ist immer etwas älter als die anderen in ihrem Alter und doch wahnsinnig neugierig auf die Welt. Sie feiert ihren letzten Schultag, fühlt sich frei, singt Falcos Lied. Sie will nach Wien, diese bunte Stadt mit den vielen Gesichtern. Wenn sie an der Salzach sitzt denkt sie schon sehnsüchtig an die Donau. Und noch weiter, den Fluss entlang, an alles was kommt. (Nina Lucia über Nina Lucia)

Nina ist nach Wien gezogen. Sie studiert, lebt, liebt und feiert in Wien.

Und sie schreibt:
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