Die 3 von der Tankstelle

Die Theater(Off)ensive Salzburg bringt eine frische, flotte Version der gleichnamigen deutschen Filmoperette aus dem Jahre 1930 auf die Bühne. Kein Wunder, dass dieses Stück bei so bekannten Melodien wie „Ein Freund, ein guter Freund“ oder „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ zu einem unverwüstlichen Klassiker geworden ist.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der etwas sterile Veranstaltungssaal der TriBühne Lehen wurde diesmal liebevoll in ein Varieté-Theater umgestaltet. Das Publikum darf mit einem Gläschen Wein – oder etwas Alkoholfreiem – an kleinen Tischchen Platz nehmen und es sich so richtig gemütlich machen. Auf der Bühne türmen sich Umzugskartons und bald schon erfahren wir den Grund für dieses Chaos. Ein halbes Jahr auf Weltreise zu gehen ist eben riskant, da kann es schon passieren, dass bei der Rückkehr der Kuckuck an Haus und Möbeln klebt. Die drei Freunde Willy, Kurt und Hans nehmen es gelassen und eröffnen kurz entschlossen eine Tankstelle. Bald schon stellen sie fest, dass diese Arbeit durchaus ihre Reize hat, kommen doch immer wieder hübsche, junge Damen in ihren flotten Schlitten angebraust. Als sich die drei Herren Hals über Kopf in dieselbe Dame verlieben, beginnt die große Freundschaft jedoch etwas zu wackeln.

Die Theater(Off)ensive Salzburg hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um dieses turbulente Musical mitreißend auf die Bühne zu bringen. Das kann nur gelingen, wenn man über hervorragende Schauspielerinnen und Schauspieler und grandiose, ausgebildete Sängerinnen und Sänger verfügt. Wenn sich diese dann noch bereit erklären, schwierigste Choreografien einzustudieren, und die Unterstützung einer flotten Band erhalten, kann eigentlich nichts mehr schief Theater gehen. Alex Linse, Detlef Trippel und Markus Pol bilden das Junggesellentrio auf Brautschau. Anja Clementi, als Lilian Cossmann das Ziel ihrer Begierde, überzeugt wie immer durch Musikalität, tänzerisches und komisches Talent. Sehr geschickt werden auch die Nebenschauplätze eingebaut, denn zwischen all den Kisten findet sich Platz für die Kanzlei des zwielichtigen Dr. Kalmus (Bernd Hofrichter) sowie das Büro von Direktor Cossmann (Alexander Mitterer), der es schwer hat, sich gegen sein Töchterchen durchzusetzen. Elegant und stimmgewaltig präsentiert sich Alexandra Bauer als Edith von Turoff, die es als Besitzerin eines Nachtlokals auf den reichen Direktor Cossmann abgesehen hat.

Alexander Mitterer hat diesen Operetten-Musical-Klassiker mit den unsterblichen Melodien von Werner Richard Heymann flott in Szene gesetzt. Maria Gruber zeichnet nicht nur für die schwungvolle Choreografie verantwortlich, sie hat auch als Nachtclubtänzerin ihren großen Auftritt. Für die musikalische Untermalung sorgen „Die 3 Tankwarts“, Daniel Schröckenfuchs, Robert Friedl und Tom Grubinger mit ihrer Band. Dieses „Gute-Laune-Stück“ mit seiner Mischung aus Kitsch, Romantik und Komik hat an Charme bis heute nichts verloren und ist in dieser modernisierten Fassung überaus sehenswert.

„Die 3 von der Tankstelle“ von Franz Schulz & Paul Frank. Textfassung Andreas Gergen und Christian Struppeck. Musik: Werner Richard Heymann. Theater(Off)ensive Salzburg in der TriBühne Lehen. Regie: Alexander Mitterer. Choreographie: Maria Gruber. Musikalische Leitung: Daniel Schröckenfuchs. Ausstattung: Alexander Mitterer/Alex Linse. Mit: Alex Linse, Detlef Trippel, Markus Pol, Anja Clementi, Alexandra Bauer, Alexander Mitterer, Bernd Hofrichter, Diana Paul, Sabine Bernetstätter, Maria Gruber. Die Band (Die 3 Tankwarts): Daniel Schröckenfuchs, Robert Friedl & Tom Grubinger. Fotos:Theater(Off)ensive Salzburg

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