Wolfgang Bauer: Bisher unbekannte Tonreliefs

Hirtlgut. Glaser Kuhkopf. Foto: W. Bauer

Hirtlgut. Glaser Kuhkopf. Fotos: W. Bauer/ Museum Bürmoos

In Bürmoos wird heuer vom Verein Geschichte Bürmoos mit dem Bau eines „Museums der Geschichte“ begonnen mit den Schwerpunkten „Torf – Glas – Ziegel“. Diese drei Industrien waren ausschlaggebend dafür, dass der Ort am Rande des großen Moores, das sich von Bürmoos bis Ibm erstreckt, überhaupt entstanden ist. Torf war Voraussetzung für die Energieversorgung der Glashütten und der Ziegelei. Während die 1872 entstandene erste Glashütte bereits nach sechs Jahren wieder zusperrte, hatte der Prager Kaufmann Ignaz Glaser mit der 1882 erfolgten Wiedereröffnung mehr Erfolg. Nachdem er große Teile des Ibmer Moor gekauft hatte, baute er auch in Hackenbuch, Gemeinde Moosdorf, im Jahr 1901 eine weitere Glashütte. In Bürmoos hatte er 1896 zusätzlich eine Ziegelei – einen Ringofen – in Betrieb genommen. Er verkaufte im ersten Jahr 2 Millionen Ziegel und plante bereits einen zweiten Ofen für 5 Millionen/Jahr.

Pferdekopf

Bei den Nachforschungen über die Ziegelei stieß man nun auf interessante Reliefs von Tierköpfen aus Ton an Bauernhäusern, Ställen, Metzgereien usw. die Pferde- oder Rinderköpfe zeigen. Im Flachgau und Innviertel – vielleicht auch da­rüber hinaus – sind runde Reliefs aus gebranntem Ton mit einem Durchmesser von ca. 50 bis 80 cm an Gebäuden, oft im Giebelbereich, manchmal auch über der Stalltüre, befestigt. Sie enthalten die Aufschrift „Ziegelwerke Bürmoos” oder „Bürmoos Ziegelwerke”. Kunden erhielten diese angeblich, wenn sie eine bestimmte Anzahl von Tonschindeln oder Ziegeln erwarben. Genaueres darüber ist bisher nicht aufgetaucht.

Autmannsdorf.

Der Verein Geschichte Bürmoos ersucht nun um Mitteilungen, wo solche Reliefs angebracht sind. Interessant wäre auch, ob noch alte Unterlagen über den Zeitpunkt des Erwerbes, den Preis und die Anzahl der gekauften Tonwaren dort erhalten sind. Möglicherweise ist so ein Relief auch von einem bereits abgerissenen Haus oder Stall erhalten. Der Erwerb eines solchen Objektes wäre natürlich für das Bürmooser Museum ein Schmuckstück, der Verein ist aber auch mit Hinweisen zu­frieden. (Bürmooser Dorfschreiber)

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