Franz Jägerstätter und die Juden (in der Bibel und während des Nationalsozialismus)

Bauernhaus

Foto: Karl Traintinger| Dorfbild.com

Trotz seiner für einen einfachen Bauern unglaublichen politischen Informiertheit und Sensibilität hat sich Franz Jägerstätter in seinen umfangreichen Notizen nie über die Verfolgung der Juden Gedanken gemacht.

Der aus der Nähe von St. Radegund stammende Politikwissenschafter und Gründer des österreichischen Gedenkdienstes Andreas Maislinger hat diese in der Jägerstätter-Forschung bis heute nicht behandelte Frage bereits 1993 in einem Kommentar in der Braunauer Rundschau gestellt.

Im zum Standardwerk gewordenen Buch Franz Jägerstätter „…besser die Hände als der Wille gefesselt…“ von Erna Putz kommen die Juden nur einmal, der Holocaust überhaupt nicht vor. Auf Seite 87 zitiert Erna Putz aus den politischen und religiösen Reflexionen Jägerstätters der Jahre 1941 bis 1943:

“Fragen wir uns einmal, sind denn Österreich und Bayern schuldlos, dass wir statt einer christlichen Regierung jetzt eine nationalsozialistische haben? Ist denn bei uns der Nationalsozialismus ganz einfach vom Himmel gefallen? Ich glaube, darüber brauchen wir nicht viel Worte zu verlieren, denn wer im März 1938 nicht geschlafen hat, der weiß ohnedies gut genug, wie es damals ausgeschaut hat.

Ich glaub, es ist nicht viel anders zugegangen als am Gründonnerstag vor mehr als 1900 Jahren, wo man dem jüdischen Volke freie Wahl gegeben hat zwischen Christus, dem unschuldigen Heiland, und dem Verbrecher Barabas, auch damals hatten die Pharisäer Geld ausgeteilt unter das Volk, um fest zu schreien, …

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