„popcorn machine“ – ein absurdes Spektakel

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Das Odeïon | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Beim 4. Gartenlaubenfest im Odeïon Kulturforum kamen die Freunde des zeitgenössischen Zirkus voll auf ihre Kosten. Die europäische Artistengruppe My!Laika war mit ihrer vielfach ausgezeichneten Performance, einer Mischung aus Theater, Tanz, Musik und Akrobatik, zu Gast im Dorothea Porsche Saal und verkürzte so die Wartezeit bis zum nächsten Winterfest im Volksgarten.

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Von Elisabeth Pichler.

Auf der Bühne herrscht Chaos, „a domestic apocalypse“, es gibt unendlich viel zu entdecken. Neben Klavier, Nähmaschine, einem filigranen Pavillon aus Schnüren und diversen undefinierbaren Requisiten, kommt immer wieder die titelgebende Popcorn-Maschine zum Einsatz. Zu Beginn der Vorstellung wird ein spindeldürrer, fast lebloser Mann von einer kräftigen Dame auf die Bühne gezerrt, während es sich ein engelsgleiches Wesen im weißen Brautkleid im Pavillon gemütlich macht.

Die einprägsamen Bilder wechseln ständig, die turbulente Collage phantasievoller, absurder Ideen erfordert volle Konzentration. Eine Prise genialer Absurdität würzt die akrobatisch-poetische Performance. Wie Zombies, mit leerem, emotionslosem Blick, starren die vier ausgebildeten Zirkusartisten ins Publikum und sorgen mit ihren skurrilen Einlagen für Schockmomente. Wenn Leichenteile und abgerissene Köpfe durch die Luft segeln, beruhigt der Jongleur und Radartist Salvatore Frasca das Publikum: „Das ist keine Gewalt, nur Theater.“ Den Künstlern gelingt es, mit verblüffenden akrobatischen Höchstleitungen, kuriosen Tanzeinlagen und Live-Musik eine surreale Traumwelt auf die Bühne zu zaubern.

Die Kinder im Publikum konnten mit dem makabren, von Dada inspirierten Humor wenig anfangen: „Papa, das hab ich überhaupt nicht verstanden.“ Die Erwachsenen zeigten sich begeistert von dem rasanten, sinnlichen Spektakel, der brillanten Artistik und den vielen Überraschungseffekten. Bleibt nur zu hoffen, dass es auc…

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