Die vielen Masken des Teufels

Der Antheringer Maunzteufel | VS Anthering © 2001 Eva Huber

Der Antheringer Maunzteufel | VS Anthering © 2001 Eva Huber

Der mir bekannte Rabbiner Uri Fromm schrieb unlängst im Facebook, er wolle einige Volumen der Bibel nach Salvador bringen. In meinem Kommentar äußerte ich den Wunsch nach einem Neuen Testament. Uri ignorierte meinen Scherz, sagte aber, er verfüge nur über die Genesis. Als getaufter Katholik, der seit vielen Jahren nur noch Totenmessen beiwohnt, dachte ich daraufhin über die Heilige Schrift nach.

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Von Reinhard Lackinger

Sind wir katholische Christen nicht zu bequem geworden mit der Zeit? Rund um uns praktizieren Gläubige anderer Bekenntnisse ihre Religion, geben unmissverständliches Zeugnis von ihrem Glauben. Die einen beten kniend, die Stirn in Richtung Mekka. Die anderen schrauben am Freitagnachmittag die Lampe aus dem Kühlschrank damit diese nicht leuchtet, sobald es sie am Sabbat nach einem kalten Bier dürstet.

Währenddessen sind wir Katholiken längst aus dem Schneider! Wir sind uns der Barmherzigkeit Gottes bewusst und haben die Frohe Botschaft. Das genügt uns!

Würden wir uns öfter und mehr mit dem Alten Testament und insbesondere mit der Genesis befassen, ginge uns spätestens bei Moses 1,28 ein Licht auf. „Macht euch die Erde untertan“, heißt es da. Also nur schnell her mit der Motorsäge, mit dem Feuerzeug! Der Amazonas muss abgeholzt werden, damit sich mehr und mehr Ochsen zu allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels gesellen können. Das grüne Kraut und die Baumfrucht, wovon in der Genesis die Rede ist, sind längst nichts weiter als Beilage für saftige Steaks.

Ehe meine schlecht gekritzelten Linien in den Sumpf allgemeiner Blödelei rutschen, möchte ich einige leicht pamphletarische Fragen stellen! Sind wir uns angesichts aller, von Menschenhand hervorgerufenen Tragödien bewusst? Fürchten wir uns eigentlich noch vor der offensichtlichen, nach Schwefel stinkenden Gegenwart des Teufels…

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