Privat: Wie die digitale Welt das Familienleben verändert hat

Man versetze sich in Gedanken einmal zurück in die 1950er Jahre. Als die Futuristen jener Zeit sich vorgestellt haben, wie die Zukunft, also unser Zeitalter, aussehen wird, so wurde häufig an so ausgefallene Gegenstände wie fliegende Autos oder Kolonien im Weltraum gedacht. Bei all diesen Vorahnungen war jedoch die traditionelle, patriarchale Familie immer ein fester Bestandteil aller Zukunftsüberlegungen. Doch sechzig Jahre später könnte sich gerade die Idee der traditionellen Familie als nicht mehr zeitgemäß erwiesen haben. Gerade in jüngerer Vergangenheit hat sich das Familienleben dramatisch verändert und der digitale Fortschritt hat einen nicht zu vernachlässigenden Anteil hierfür geleistet. Doch wie genau hat sich die Familienwelt einer Transformation unterzogen? Und ist eine solche Entwicklung als positiv oder negativ zu bewerten?

Eine der wichtigsten Folgen unserer nahezu technologie-besessenen Gesellschaft ist sicherlich die Auflösung klassischer “Familienzeit”. Noch vor 10 oder 15 Jahren pflegten Familien regelmäßige Spielerunden oder das gemeinsame Abendessen am Essenstisch. Heutzutage sind Smartphones und Tablets stets in Reichweite und häufig sogar in Gebrauch, wodurch die gemeinsam verbrachte, reine Familienzeit stetig abnimmt.

An einem gewöhnlichem Abend einer vierköpfigen Familie, kann es also duchaus vorkommen, dass die Kinder Videospiele auf der heimischen Konsole spielen, die Mutter auf Amazon einkaufen geht oder auf Expedia den bevorstehenden Sommerurlaub plant und der Vater womöglich auf seinem Tablet bei Betsson unterwegs ist und versucht den Jackpot zu knacken und sein Glück beim Poker oder Blackjack probiert. Natürlich muss dieses Szenario nicht dem klassischen Abendprogramm entsprechen. Idealerweise sollten Familien sich miteinander beschäftigen und interessiert unterhalten, doch wenn Familienmitglieder per SMS kommunizieren, obwohl sie nur einen Raum voneinander entfernt sind, so ist durchaus zu erkennen, warum einige der technologisierten Familie kritisch gegenüberstehen.

Vergleicht man die oben skizzierte Szene mit dem Familienleben vor fünfzig Jahren, so könnten potentiell vernichtende Urteile jedoch auch relativiert werden – standen an Stelle von modernen Errungenschaften nicht etwa andere Unterhaltungsmöglichkeiten wie das Fernsehen, Magazine, GameBoys oder Pokerrunden mit Kumpels, die gemeinsame Familienzeit störten? Warum ist es so schockierend, wenn all diese Aktivitäten heutzutage von einem einzigen Ort ausgeführt werden können? Ist die Zentralisierung und Zusammenführung verschiedener Aktivitäten nicht etwas, nach dem im Namen sinnvollen Zeitmanagements gestrebt werden sollte?

Wie auch immer die einzelnen Meinungen zu der Technologisierung der modernen Familie oder dem Rückgang des traditionellen Familienlebens ausfallen mögen, Fakt ist, dass alle Familienmitglieder selbst dafür verantwortlich sind, wie die gemeinsame Zeit verbracht wird. Sollte ein Elternteil nicht mit dem Zeitumfang, der vor den Bildschirmen verbracht wird, zufrieden ist, warum wird dann nicht einfach die elterliche Autorität genutzt, um verbindliche Regeln festzulegen? Schließlich wird ja niemand dazu gezwungen durchweg mit dem Smartphone zu spielen; genauso wenig, wie niemand vor 20 Jahren dazu angehalten wurde Stunden über Stunden vor dem Fernseher zu verbringen. Wenn es darum geht die Auswirkungen der Technologisierung auf das Familienleben abzuschwächen, dann liegt die Verantwortung genau hier: Bei den Familienmitgliedern selbst.

(pr)

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