„Die Damen warten“ – vergeblich auf die Gleichberechtigung

Für einen Theaterabend voll bitterem Humor sorgt Sibylle Berg mit ihrer ätzend bösen Farce über den Schönheits-, Fitness- und Sexwahn von Frauen über 50. Intendant Robert Pienz über das Stück: „Nur eine Frau kann so böse über Frauen schreiben.“ Die Österreichische Erstaufführung fand am 21. Mai 2015 im Studio des Schauspielhauses Salzburg statt.

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Von Elisabeth Pichler

Zum Weltfrauentag erhalten vier Damen mit völlig gegensätzlichen Lebensentwürfen von der Regierung eine Einladung zu einem kostenlosen Verwöhntag. Dieses Angebot wird freudig angenommen und bald schon sitzen sie nebeneinander in einem rosaroten Wellnesstempel und schlürfen Prosecco.

Gut gelaunt wartet Frau Merz-Dulschmann auf ihre Massage. Sie scheint auf den ersten Blick ganz zufrieden mit ihrem Los. Ist sie doch als Einzige verheiratet und stolz darauf: „Ich bin so froh, dass ich den Heinz hab.“ Dass ihre zwei Söhne nicht gerade einfach sind, nimmt sie gelassen hin.

Die alleinstehende Frau Luhmann hingegen ist verbittert und frustriert. Kein Mann weit und breit, nur ein apathischer Sohn, der ständig vor dem Computer sitzt.

An Männern mangelt es der Anwältin Töss nicht, doch das Los als ewige Zweitfrau ist auf Dauer nicht befriedigend. Die klinische Pathologin Frau Grau ist aus Überzeugung Single, sie hat ihr Leben dem Beruf geopfert und dabei zusehen müssen, wie sie auf der Karriereleiter ständig von Männern überholt wurde.

Dorfladen

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