„Asip & Jenny“ – eine wundersame Freundschaft

Sonja Zobel als Jenny Alaaeldin Dyab als Asip. Bild: Kleines Theater/Heinz Bayer

Asip, dessen Schicksal in Angela Schneiders Jugendstück erzählt wird, existiert wirklich und lebt jetzt in Wien. Im Kleinen Theater schlüpft der syrische Flüchtling Alaaeldin Dyab in die Rolle des aus Afghanistan geflohenen Asip. Die schicksalhafte Begegnung des ruhigen, besonnenen Jungen mit der verzweifelten, lebensmüden Jenny ist der Beginn einer Freundschaft, in der beide voneinander profitieren.

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Von Elisabeth Pichler

Asip, der mit seiner Familie aus Afghanistan fliehen musste, hat nur ein Ziel. Er will Olympiasieger für Österreich werden. Das Laufen ist für ihn zum Lebensinhalt geworden, er trainiert täglich. Eines Nachts trifft er auf Jenny, die sich von einer Brücke in die Salzach stürzen will. Im letzten Moment gelingt es ihm, das junge Mädchen zurückzuhalten.

Zum Dank für ihre Rettung wird er beschimpft, geschlagen und gebissen. „Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr!“, „Dieser Arsch, einer wie der andere!“ schreit sie ihm entgegen. Ihr Stiefvater hat sie und ihre Mutter im Stich gelassen und ist ohne ein Wort des Abschieds verschwunden.

Als sie erfährt, dass Asip auch ohne Vater nach Österreich gekommen ist, ist das für sie nur eine Bestätigung: „Väter machen sich grundsätzlich davon, überall dasselbe!“ In ihrer grenzenlosen Wut macht sie alles nieder: Männer, ihre Mutter, die Schule und Afghanistan. Asip kommt zwar kaum zu Wort, doch schafft er es, sie zu einem Treffen am nächsten Tag zu überreden.

Jennys Hasstiraden gehen jedoch weiter, für das Schicksal ihres Retters zeigt sie kaum Interesse. Da ihre Mutter, eine gefeierte Opernsängerin, kaum Zeit für sie hat, beschließt Jenny, ihren Vater in Mailand aufzusuchen. Vergeblich versucht Asip, sie von dieser Reise abzuhalten.

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