Kurz. Wundermann in Blau

Kurz. Wundermann in BlauFoto: Rochus Gratzfeld

Letzten Sonntag habe ich mir wieder die Krone der Zeitungen auf meine Weise besorgt. In der Beilage ein Portrait des Mannes in Blau, der vielleicht der jüngste Kanzler Österreichs werden wird. Des Mannes, der viel redet, aber eigentlich nichts sagt.

Rochus Gratzfeld: salzburgANDERS

Von Rochus Gratzfeld, Salzburg und Sarród

Wie oft üblich, beginnt die Krone ihren Bericht, der wohl die Absicht hat, den Wählerinnen und Wählern den unpersönlichen Kandidaten persönlicher zu machen, mit – nennen wir es einmal – einer Übertreibung: Auf dem Bauernhof seiner Oma sei der Bub aufgewachsen. Na ja, aufgewachsen?

In den Ferien war er dort. Und an Wochenenden. Und das wohl auch nur manchmal. Ist ja o.k., normal. Aber eben die Story will anders. Will den Heimatburschen vermitteln, dem aus meiner Sicht Heimat am dünnen Arsch vorbeigeht. Wie eigentlich alles. Ja und dann noch der Versuch, den Knaben ohne Abschluss zum eigentlichen Mann mit Abschluss zu machen, zum verhinderten Juristen, der offenbar auf die letzten zwei Prüfungen zum Wohle des Volkes der Republik verzichtet hat. Amen! Aber Glaube soll ja selig machen.

Jedenfalls suche ich den Menschen. Gehe als optischer Mann zunächst die Bilder durch. Kurzblau. Die Farbe der Kälte. Große Ohren können über schmale Lippen nicht hinwegtäuschen. Emotionslose Fotos im Kreis der Familie. Da ist nichts. Rein gar nichts.

Der Text. Wieder nichts. Blablablablabla. Zwischen Blablablablabla eingestreut belanglose politische Statements.

Wer nach Emotionen sucht, nach Begeisterung, nach Verlangen, ja ganz einfach nach Hirn und Hoden, der findet nichts. Geschwafel um…

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