An Pfarrer, der schön singt

Georg Rendl

Anfang der 60er Jahre habe ich die Volksschule St. Georgen bei Salzburg besucht. Im Angesicht der mächtigen Dekanatskirche haben wir das Lied “Was braucht man auf dem Bauerndorf” gesungen. Mir ist der Anfang gut in Erinnerung: Es beginnt mit “An Pfarrer, der schön singt”.

Von Andreas Maislinger

Darauf folgt als zweites, das soll jetzt nur so nebenbei erwähnt werden, dass man einen “Schulmeister, an g’scheiten Mann” braucht. Das hat natürlich unserem Volksschullehrer Franz Oberleitner gut gefallen.

In meiner Kindheit hatte jede Gemeinde einen eigenen Pfarrer. Pfarrer war ein so selbstverständlicher Beruf wie Bäcker (“an Bäcker, der gut bäckt”), Müller oder Schneider. Dechant Michael Neureiter hatte einen oder zwei Kooperatoren, ein Nachbar, Josef Matzinger, wurde Priester und der Kiemer Max (Maximilian Gietzinger) war als Pater Konrad Missionar in Südafrika.

Während seines Lichtbildervortrags im Salettl unseres Gasthauses überlegte ich mir, auch Missionar zu werden, um die Welt zu sehen. Auf den Gedanken, dass es einmal nicht genug Priester geben könnte, bin ich nicht gekommen! Erst später ist mir klar geworden, dass dies schon damals keine Selbstverständlichkeit war. Priestermangel ist nämlich kein neuer Begriff. Davon hat man schon im 19. Jahrhundert und in der Zwischenkriegszeit gesprochen.

Der Schriftsteller und Maler Georg Rendl wurde am 1. Februar 1903 in Zell am See geboren. Von 1938 bis zu seinem Tod am 10. Januar 1972 lebte er in seinem “Haus in Gottes Hand” im Hochwassergebiet unter der Dekanatskirche. Georg Rendl war ein sehr gläubiger Mensch.
Meine Mutter erzählt heute noch, dass Rendl oft di…

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