„THINK FISH“ – Cie/Laroque/Helene Weinzierl – ARGEkultur

Modernes Tanztheater ist oftmals sehr abstrakt und nicht immer leicht zu verstehen. Doch diesmal kam alles ganz anders. Eine Tänzerin mit Mikrofon betrat die Bühne und stellte sich als Reisebegleiterin vor, um uns den Einstieg in die Geschichte zu erleichtern. Wir sollten die Augen schließen, von weißem tropischem Strand und Palmen träumen, uns dann als kleine Fische ins türkise Meer stürzen und weit hinaus bis zu den Korallenriffen schwimmen. Leider lauerte dort ein Hai, nein, es war zum Glück nur ein Mann, der gelangweilt auf der Bühne herum saß. Doch damit war jetzt Schluss. Die muntere Dame lockt ihn schnell aus der Reserve. Wir dürfen ihre diversen Annäherungsversuche miterleben und einen romantischen Kuss, der unseren Freund in Ekstase versetzt. Leicht hat er es jedoch nicht, denn so sehr er sich auch bemüht, die Frau hat ihn fest im Griff und ist nicht leicht zufriedenzustellen. Schließlich schleppt sie ihn in ein Fischrestaurant. Dort sitzen sie nun bei „Fish and Chips“ und reden ständig aneinander vorbei. Während sie mehr Sex einfordert (der letzte war vor ungefähr zwei Jahren), findet er sie nur hysterisch. Für Ablenkung sorgen jedoch drei Wesen, die wie auf Wellen hereinschwappen. Sind es Fische in einem Aquarium, die nur darauf warten, als nächste verzehrt zu werden? Diese drei nehmen zunehmend menschliche Züge, ja sie beschweren sich schließlich so heftig, dass unserem Ehepaar nichts anderes übrig bleibt, als sich bei ihnen zu entschuldigen, der Appetit auf Fisch ist ihnen gründlich vergangen.

Es ist eine liebenswert verrückte Geschichte, in der berührende, romantische Momente sich mit ekstatischen Szenen abwechseln. CieLaroque/Helene Weinzierl ist mit dieser Performance über einen Ignoranten, seine Frau und drei Fische im Aquarium eine bissige Beziehungsstory gelungen, die das Publikum bestens unterhielt und begeisterte.

„THINK FISH“ – CieLaroque/Helene Weinzierl in der ARGEkultur / Konzept/Regie/Choreografie: Helene Weinzierl, in Zusammenarbeit mit den PerformerInnen: Yuri Korec, Viviana Escalé, Nicolas Fayol, Martina Lacová, Helena Arenbergerová / Assistenz: Yuri Korec / Komposition: Oliver Stotz / Lichtregie: Peter Thalhamer

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