Über den Sinn der Kunst für und in der heutigen Zeit

Löwenzahn, blühendLöwenzahn, blühend. Foto: KTraintinger

Was ist Kunst?

Künstlerisches Denken und Handeln ist eine subjektive Eigenschaft des Menschen, die auf schöpferischen Grundlagen und Techniken basiert sowie die Fähigkeit des Verstandes zur Reflexion einschließt. Durch seine kulturellen Aktivitäten unterscheidet er sich vom Tier, die nicht nur dem eigenen Überleben dienen, sondern zusätzliche emotionale Bedürfnisse abdecken.

KarlBauer

Von Karl Bauer
Mitglied des Kulturausschusses der Stadt Gleisdorf

Die Kunst ist zwar kein Grundnahrungsmittel zur Erhalt der biologischen Existenz aber ein emotionales Ergänzungs- oder Genussmittel, das das Leben und die Gesellschaft lebenswerter macht. Europa ist auch ein Sinnbild dafür, dass die Kultur nach fast 70 Jahren Frieden die Weiterentwicklung tragen wird, nicht der Krieg (Umberto Eco, New York Times).

„Der tiefere Skandal liegt darin, dass die Kunst Verschwendung ist. Zum physischen Überleben brauchen sie wir nicht. Was der Mensch zum Überleben braucht, sind Brot und Früchte und sauberes Wasser, und tatsächlich leben auf diesem Planeten Abertausende, denen Brot und Früchte, denen insbesondere das saubere Wasser fehlt. Das einzige, was nirgendwo zu fehlen scheint, sind die Kalaschnikows.“ Peter von Matt, Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen, 2012, in: Kl. Ztg. vom 28.7.2012

Was früher nur einer ausgewählten Gruppe der Aristokratie und Klerikern zugängig war, ist heute ein breiter Anspruch an alle Gesellschaftsschichten, einen Zugang zu finden, der auch von den Künstlern aktiv gefördert werden muss: der elitäre Anspruch kann heute nur für die künstlerische Arbeit, nicht jedoch für die Auseinandersetzung mit den Kunden gelten! In der Praxis entstand durch Strukturierung bzw. Schubladisierung eine traditionelle Zuständigkeit für die Künste: Die Hochkunst-Museen und Kunsthäuser in den Zentren, Kulturabteilungen der öffentlichen Einrichtungen und die Marketingabteilungen der Firmen. Gemeinden nehmen erst seit den 80er-Jahren Verantwortung für Gegenwartskunst wahr, um den Regionen neue Identität zu geben und sie weiter zu beleben. Die Frage nach dem Nutzen der Kultur steht außer Streit, sie kann heute bis zur EU-Ebene belegt werden und sollte auch Künstler anregen, im Dialog mit der Gesellschaft ihren Stellenwert neu zu definieren.

Wer braucht Kunst(-werke)?

Die Werke der zeitgenössischen Kunst sind im Kontext mit Gesellschaft und Wirtschaft ein Motor und eine Ausdrucksform, wie der Kunstproduzent seine Identität darstellen und die Weiterentwicklungen in seinem Lebensumfeld gestalten und beeinflussen kann. Damit ist es auch Aufgabe der Künstler, sich im Alltag einzubringen und ideellen Nutzen zu stiften. Das persönliche Empfinden des Beobachters anzusprechen, ist ein wichtiger Bezug, den es herzustellen gilt, er entscheidet dann auch, ob das Produkt „gefällt“ oder „nicht gefällt“.

Aufgaben der Öffentlichkeit sind hier, einen ständigen Dialog mit Kunstproduzenten in Wertschätzung zu führen, ihre Wahrnehmungen ernst zu nehmen und die Aktivitäten der freien Szene adäquat zu unterstützen. Als äußere Zeichen mögen Kunstwerke im öffentlichen Raum und die Schaffung von Orten bzw. Möglichkeiten der Kunstvermittlung oder der dafür erstellte Budgetansatz dienen…

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2 Kommentare zu "Über den Sinn der Kunst für und in der heutigen Zeit"

  1. Rochus Gratzfeld Rochus Gratzfeld | 16. Februar 2013 um 17:34 |

    jede solcher initiativen ist wichtig.

  2. adonis Chrysanth Kernöl | 15. Februar 2013 um 14:36 |

    Ohne Kunst gibt es keine Kultur, ohne Vergangenheit keine Zukunft. Einzig die Amerikaner haben den Weg zur Dekadenz ohne den Umweg über dieKultur geschafft, hört man.

    Schade, dass in Ö sowenig interessante zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum steht.

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