Salzburger Festspiele vs. Corona

2020 Sommerfestspiele

Für Salzburgs Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ist eines klar: Kunst ist ein Lebensmittel. Ob diese Begründung ausreichen wird, die weltbekannte, kulturelle Massenveranstaltung in Coronazeiten wie diesen durchführen zu dürfen, wird spannend. Allein der Versuch ist schon gut!

Logisch wäre es, die Sommerfestspiele 2020 so wie alle anderen Konzerte und Theateraufführungen abzusagen. Festspiele in einer “light” Version, wie sie vielleicht da und dort angedacht werden, sind nur schwer vorzustellen. Salzburg wird heuer höchstwahrscheinlich ohne die zahlreichen internationalen Gäste auskommen müssen, die Mozartstadt wird in erster Linie den Inländern gehören. Overtourism is out.

Freilich, die Kehrseite der Medaille ist nicht wirklich berauschend, denn die vielen fehlenden Touristen bringen auch kein Geld ins Land und das wird unsere Wirtschaft in vielen Bereichen heftig spüren.

Unsere Regierung hat in der Pandemie-Bekämpfung schnell und gut gehandelt. Jetzt heißt es, die Wirtschaft behutsam in die Höhe zu fahren, um keine zweite Ansteckungswelle zu riskieren.

Danach ist es wichtig, die Ausbreitung der Pandemie genau zu analysieren und die richtigen Lehren für die Zukunft zu ziehen. Corona wird nicht die letzte gefährliche Erkrankung sein, die uns trifft. Man hat gesehen, dass man erst mit der Situation einer Pandemie umgehen lernen musste. Jetzt Bauernopfer zu suchen und an den Pranger zu stellen ist billig und macht keinen Sinn.

Es wäre auch wichtig kritisch zu hinterfragen, ob wirklich die Produktion beispielsweise von Medikamenten und Schutzausrüstung gänzlich nach Fernost ausgelagert werden muss? Ist globaler Handel in allen Bereichen notwendig?

Ebenso sollte dringend am gemeinsamen Europa gearbeitet werden! Als glühender Europäer sind manche Entwicklungen in der Union frustrierend und beschämend. Es kann nur gemeinsam gehen und das wird auch etwas kosten!

Dorfzeitung.com

Die Dorfzeitung abonnieren

Die Dorfzeitung braucht eine Community, die sie unterstützt. Freunde helfen durch ein Abo (=Mitgliedschaft). Auf diese Weise ist es möglich, unabhängig zu bleiben. Herzlichen Dank für Deine/ Ihre Mithilfe!

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Diesen Artikel empfehlen. Teilen mit:

Visits: 0

Dorfladen

4 Kommentare zu "Salzburger Festspiele vs. Corona"

  1. Hannah buermooserin | 25. Mai 2020 um 23:06 |

    Herzliche Gratulation Frau Präsidentin Rabl-Stadler, es freut mich ungemein, dass die Salzburger Festspiele auch heuer trotz Corona stattfinden! Ihre Hartnäckigkeit hat sich gelohnt, vielen Dank dafür. Ich wünsche Ihnen Glück, dass die Festspiele gut über die Bühne gehen!

  2. Mit einer vollen Hose ist gut stinken! Jetzt, nachdem die Corona-Ansteckungskurve schön flach ist, kommen plötzlich die Gescheiten daher um möchten diskutieren, was man bessen hätte machen können. So ein Schwachsinn. Die maßnahmen zu Pandemieeindämmung haben gut gegriffen, nicht zuletzt auch deswegen, weil sie schnell und konsequent umgesetzt wurden. Jetzt muß man schauen, wie die Wirtschaft zu retten ist, erst ganz am Schluß macht eine genaue Manöverkritik Sinn.

  3. Lukullus | 11. Mai 2020 um 11:15 |

    Ein Schritt in die richtige Richtung wäre auch, die Gastronomiepreise der Qualität der gereichten Speisen anzupassen! Nur teuer ist zuwenig.

  4. adonis Maurer Kurt G. | 11. Mai 2020 um 07:32 |

    Schadet gar nicht, wenn sich die Touristiker wieder einmal um die einheimische Bevölkerung kümmern dürfen. Sehr oft hatte man speziell in der sommerlichen Stadt das Gefühl, gerade noch geduldet zu werden.

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*