Literatur findet Land 2022

Literatur findet Land

Vom 23. – 26. Juni 2022 fand zum 4. Mal das von Tauriska veranstaltete Literaturfestival in Neukirchen am Großvenediger statt. Intendant Florian Gantner hat zusammen mit den Veranstaltern Susanna Vötter-Dankl und Christian Vötter ein interessantes, abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Am Eröffnungsabend begeisterte Radek Knapp das Publikum unter anderem mit seinen Erfahrungen als anfangs nicht deutsch sprechender Pole in Wien (Der Mann, der Luft zum Frühstück aß). Thomas Mulitzer überzeugte als Singer-Songwriter auf seiner Gitarre.

Der Freitagvormittag war der Jugend gewidmet. Kinderrockstar Matthäus Bär (Gitarrenbegleitung Alex Wieser) konnte mit seiner Musik die Volksschulkinder mitreißen und las anschließend aus seinem ersten Roman. Eine Klasse des BORG Mittersill, die im Unterricht den Roman 17 Erkenntnisse über Leander Blum von Irmgard Kramer gelesen hatte, war ebenfalls in den Kammerlanderstall gekommen. Die Autorin erzählte sehr spannend und mit vielen Fotos bebildert die Geschichte der Entstehung des Romans. Ein sehr spannender Ansatz, der reichlich Stoff für die anschließende, lebhafte Diskussion bot.

Die Lesungen am Freitagabend fanden in der Kellerbar des Dorfwirtshauses “Pferdestall” statt. Karin Peschka stellte Gabriele Kögl vor, die aus ihrem Roman Gipskind las. In Gipskind zeigt die Autorin, wie ein Mädchen trotz widrigster Umstände ihr Leben meistert. Es ist ein Buch, das berührt, betroffen macht, aber dennoch nicht anklagt. Clemens Berger bestritt den zweiten Teil des Abends. Sein Buch Der Präsident beschreibt die fast wahre Geschichte eines Reagan-Doppelgängers mit burgenländischen Wurzeln im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Die Lesungen am Samstagvormittag führten die Besucher in das Bergrestaurant auf der Wildkogelarena in etwa 2000m Seehöhe. Nach einer halbstündigen Gondelfahrt konnte man das herrliche Gebirgspanorama sowie die Lesungen von Radek Knapp (ua. aus “Der Gipfeldieb”) und Thomas Mulitzer (Pop ist tot) genießen. Ein Wunsch, die Berg- und Talfahrt mit der Wildkogelbahn sollte für die Festivalbesucher kostenlos sein!

Im Kammerlanderstall ging es am Abend mit der Formation dielesebühne weiter. Marlene Hachmeister und Angelika Stallhofer schrieben ihre Texte auf einem PC, die dann zeitgleich auf eine Leinwand projiziert wurden. Thomas Féanis interpretierte dazu die Texte auf seinem Bass. Anschließend stellte Carina Graf Andrea Grill vor. Im Roman Cherubino geht es um das Recht einer Frau auf den eigenen Körper. Eine Opernsängerin ist zwischen zwei möglichen Vätern und ihrer Karriere vor dem Hintergrund einer Schwangerschaft hin und her gerissen.

Harald Darer setzte sich am Sonntagvormittag in seinem Roman Mongo mit dem Leben eines Familienmitgliedes mit Down-Syndrom auseinander. Den Abschluss machte Florian Gantner, der aus seinem aktuellen Roman Soviel man weiß las. Er wurde von Alfred Bushi an der Gitarre begleitet.

Literatur findet Land hat durch die gute Auswahl an Autoren und Texten, das familiäre Ambiente und die unterschiedlichen Locations begeistert. Schön war auch, dass ein Format wie die lesebühne Platz hatte. Die abendlichen Gesprächsrunden mit den Autoren beim Dorfwirt waren eine willkommene und bereichernde Ergänzung zu den Lesungen.

Der Zuschauerzustrom hielt sich in Grenzen und hat noch Luft nach oben. Christian Vötter meint: “Bei den Grillfesten haben es die Veranstalter schon geschafft, die Menschen aus den Wohnzimmern zu holen, bei der Kultur dauert es offensichtlich noch!”

Tauriska in der Dorfzeitung >
Dokumentation von Tauriska zu Literatur findet Land 2022 > (8 MB)

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