
Foto: republic
Von Elisabeth Pichler
Der klassische Kathakali Tanz, eine der ältesten Tanzformen Indiens, ist eine Mischung aus Drama, Tanz, Musik und Ritual mit spektakulären Kostümen und Masken. Weder Darstellung noch Inhalte sind naturalistisch, den handelnden Personen, Göttern und Dämonen werden bestimmte Eigenschaften zugeschrieben: der Mutige, der Wütende, der Eifersüchtige u.s.w. Eine Stimme aus dem Off stellt uns auf Englisch die einzelnen Charaktere vor und gibt eine kurze Inhaltsangabe. Ich weiß nicht woran es lag, an der schlechten Tonqualität, den vielen indischen Namen, oder am starken indischen Akzent, ganz klar wurde mir die etwas verwirrende Geschichte nicht. Kurz zusammengefasst: Es geht um den Konflikt zweier verwandter Fürstenfamilien und um ein Würfelspiel, in dessen Verlauf ein Fürst seinen gesamten Besitz, seine Brüder, sich selbst und seine Ehefrau verspielt.
Nach einem sehr klassischen Beginn mit langsamen Bewegungen, sanfter indischer Musik und Tänzern in wunderbaren Kostümen mit weiten Haremshosen, ändert sich der Rhythmus, die Performance wird dynamischer und immer moderner. Der ständige Wechsel zwischen traditionellem indischem Tanz und modernen Bewegungsabläufen ist äußerst reizvoll, besonders wenn er von Tänzerinnen und Tänzern – teils mit Maske, teils mit furchterregender Kriegsbemalung – mit überhöhter Mimik und Gestik ausgeführt wird.
Ein überaus beeindruckender Abend, eine Kompanie die mit aufwändigen Kostümen und tänzerischen Höchstleistungen begeistert. Eine Tanzperformance die Brücken schlägt zwischen Klassik und Moderne.
Ein Tipp: Wenn sie sich für modernen Tanz interessieren, so abonnieren sie doch den newsletter der szene salzburg. Mehrmals jährlich finden im republic – meist bei freiem Eintritt – offene Proben statt, die Einblicke in aktuelle Produktionen gewähren.
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