Die Fangemeinde von Ballett und Tanz ist in Salzburg so groß, dass die Ballettgala am 18. Februar 2023 gleich zwei Mal stattfinden konnte, als Nachmittags- und Abendvorstellung. Den Einladungen von Peter Breuer, dem langjährigen Ballettchef des Salzburger Landestheaters, und seinem Nachfolger Reginaldo Oliveira sind viele renommierte internationale Compagnien gefolgt. Sie servierten dem Publikum vielseitige Variationen des Tanzes, von klassisch bis modern. Große Begeisterung und frenetischer Applaus.
Eröffnet wurde der Abend von 13 Tänzer*innen des hauseigenen Ballettensembles mit einer schwungvollen Carmen-Quadrille (Musik: Eduard Strauss) in der Choreographie von Reginaldo Oliveira. Es folgte ein rasanter, feuriger Pas de deux aus „Don Quixote“ (Musik: Leon Minkus) in der Choreographie von Marius Petipa (1818-1919), der als Vater des klassischen Balletts bezeichnet wird, weil er französische, spanische und italienische Einflüsse mit dem russischen Ballett kombinierte. Stürmischer Applaus für Rin Okuno und Robert Enache vom Nationalballett Bukarest.
Einen krassen Gegensatz zu diesen Darbietungen bot Manuela Hierl mit „YES“. Die Choreographin und Tänzerin studiert am SEAD in Salzburg und hat bereits mehrere Breakdance-Wettbewerbe in Europa gewinnen können.
Drei junge Damen der UNBLANCHE Company Tokyo zeigten in einem Pas de trois aus „La Bayadère“ (Musik: Ludwig Minkus) in der Choreographie von Marius Petipa Spitzentanz in Vollendung. In Japan bevorzugt man klassisches Ballett in weißem Tutu. Der Choreograph, Tanzpädagoge und Videokünstler Shang-Jen Yuan hat in Hongkong studiert und leitet seit 2017 das Künstlerkollektiv Dance Vision. Er vereint in seinen Werken Tanz und Videokunst. Mit der Uraufführung der mitreißenden Performance „Der Pfad formt den Weg, den ich gehe“ demonstrierte er eindrucksvoll die Energie und Eleganz chinesischer Kampfkunst.
Peter Breuer brachte von seinem Europaballett St. Pölten auch heuer wieder den grandiosen Benjamin Skupien mit, der mit drei Jahren in die Ballettschule Evita Easton und mit 14 Jahren in die SIBA Ballettschule in Salzburg kam. Bereits mit 16 Jahren wurde er Mitglied des Europaballetts St. Pölten. Gemeinsam mit Claudia Saccetti präsentierte er einen mitreißenden Pas de deux aus „Medeas Rache“ (Musik: Samuel Barber). Für mich war diese brillante, typische Breuer-Choreographie ein absolutes Highlight, erinnerte sie mich doch an seine vielen großartigen Arbeiten in Salzburg.
Es gab unter den 17 Programmpunkten noch viele weitere Höhepunkte, wobei eine Uraufführung von Massimo Garon vom Balletto des Theatro alla Scala di Milano zu Edith Piafs bekanntem Chanson „Rien de Rien“ in der Choreographie von Matteo Gavazzi besonders beeindruckte. Zum großen Finale glänzten Tänzer*innen des Miami City Ballet, des Royal Ballet, London und des Ballet de l’Opéra National du Capitole de Toulouse mit absoluten Spitzenleistungen.
Peter Breuer, Reginaldo Oliveira und Intendant Carl Philip von Maldeghem führten gemeinsam mit Stolz durch diesen Abend, denn: „Dieses Programm gibt es nur heute und nur hier!“ Kein Wunder, dass diese Mischung aus Klassik und Moderne beim Publikum so gut ankommt. Wann hat man schon die Möglichkeit, Tänzer*innen aus so unterschiedlichen Compagnien zu bewundern wie hier bei der Internationalen Ballettgala im Landestheater Salzburg.
„Internationale Ballettgala“ – Eine Kooperation mit Hotel Schloss Leopoldskron. Gesamtleitung: Prof. Peter Breuer, Reginaldo Oliveira. Fotocredit: Anna-Maria Löffelberger
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