31. Oktober | Wolfgang von Regensburg

Hl. Wolfgang von Regensburg

Hl. Wolfgang von Regensburg, Detailausschnitt Holzplastik, Ulm um 1490, Sammlung Kuno Mayer, Gotik- und Bergbaumuseum Leogang | Foto: ©2023 Karl Traintinger

Bischof, Politiker und Einsiedler (?)

Das Fest des heiligen Wolfgang (von Regensburg) wird am 31. Oktober gefeiert. Dass er in unseren Breiten vielfach verehrt wird und sein Name nach wie vor einer der beliebtesten Vornamen ist, mag auch an seiner Verbindung in das Salzburger Land liegen.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Wolfgang wurde um 924 in Pfullingen, Baden-Württemberg, geboren und 968 zum Priester geweiht. Zuerst zog er als Glaubensbote durch Bayern, bis ihn – durch seine erfolgreiche Wirksamkeit aufmerksam gemacht – Bischof Pilgrim von Passau als Bischof von Regensburg vorschlug: Von 972 bis zu seinem Tod war er dann Bischof von Regensburg.

Hl. Wolfgang

Altarblatt des Wallfahrtskirchleins Unsere Liebe Frau und Hl. Wolfgang auf dem Falkenstein in St. Gilgen, erbaut 1629, zeigt Christus, Maria und Wolfgang mit Pilgern, die auf dem Weg nach St. Wolfgang sind (© Michael Neureiter). Wolfgang ist im Land Salzburg auch Patron der Kapelle in Bad Fusch, der Filialkirche in Mauterndorf sowie der Wolfgangkapellen in St. Michael im Lungau und in der Stiftskirche St. Peter

Die Legende erzählt von Wolfgangs zeitweiligen Einsiedlerleben am Abersee: Wegen des Konflikts des bayerischen Herzogs Heinrich dem Zänker mit Kaiser Otto II. ging er 976 ins Kloster Mondsee und von dort zum Abersee, um dort nach der Legende als Einsiedler zu leben. Er warf demnach seine Hacke ins Tal und gelobte, an dem Ort, an dem er sie wieder finden werde, eine Kirche zu erbauen. Da habe sich der Teufel zur Mithilfe unter der Bedingung angeboten, dass das erste lebende Wesen, das die Kirche betrete, ihm gehöre. Das erste lebende Wesen, das nach der Fertigstellung das Kirchlein betrat, war ein Wolf, den der Teufel voller Wut packte und mit ihm durch ein Loch in der Kirchendecke davonfuhr.

Wolfgang soll insgesamt sieben Jahre in der Einöde (am Falkenstein?) gelebt haben, bis sein Aufenthaltsort von einem Jäger entdeckt wurde und eine Abordnung aus Regensburg ihn bat, doch wieder den bischöflichen Stuhl einzunehmen. Vermutlich war es nur ein Jahr.

Die vielseitige und umsichtige Tätigkeit, die Wolfgang dann in Regensburg entfaltete, begründete seine Verehrung schon zu Lebzeiten. Er versuchte besonders, die Bildung und das geistliche Leben des Klerus und der Orden zu fördern. Wolfgang war in seinem Bistum außerordentlich beliebt, nicht zuletzt wegen seiner großen Menschenfreundlichkeit und Güte.

In Pupping bei Eferding verstarb er 994 vor dem Altar. Wolfgang starb in aller Öffentlichkeit und ordnete dies auch bewusst an, um den Menschen einen gelassenen Tod zu demonstrieren. Sein Grab befindet sich heute in der Wolfgangs-Krypta von St. Emmeram in Regensburg.

Zahlreiche Orte wurden nach ihm benannt, auch der Abersee erhielt im Volksmund seinen Namen. Die Kirche in St. Wolfgang war um 1500 eine der beliebtesten Wallfahrtsstätten.

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