Im Rahmen des MotzArt Kabarett Festivals war Nikolaus Habjan mit seiner Puppentheateradaption von Dirk Stermanns Erfolgsroman in der ARGEkultur zu Gast. Das vielgepriesene goldene Wiener Herz verbirgt sich an diesem schwarzhumorigen Theaterabend gekonnt hinter den bitterbösen Fratzen der genial hässlichen Klappmaulpuppen. Das Publikum zeigte sich begeistert.
Von Elisabeth Pichler.
Dirk Stermann wird von Aaron Friesz verkörpert. Er gesteht, dass er weder ausschaut wie Stermann noch spricht wie Stermann. Kein Problem, aus dem Off ist die „echte“ Stimme zu vernehmen, das hilft der Phantasie auf die Sprünge. So erkundet der junge, etwas lethargische Deutsche das Wien der 80er Jahre und muss feststellen, dass Österreicher und Deutsche vor allem die gemeinsame Sprache trennt.
Erste Probleme tauchen bereits am Würstelstand auf, denn die „freundliche“ Besitzerin, weigert sich strikt, Würstel mit Brötchen zu servieren. In einem Kaffeehaus trifft er auf einen aufdringlichen Wienexperten, den präpotenten Piefke Hartmut, der so gerne Qualtinger wäre und ihn in die Geheimnisse des „Weanerischen“ einführen möchte. Vielleicht hilft ja auch ein „Entpiefkenisierungskurs“, zu dem ihn der ORF-Abteilungsleiter verdonnert. Nicht, dass er dann eine Chance hätte, jemals seine Stimme im Radio zu hören, aber für die Kollegen wäre es wesentlich angenehmer.
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