Zum Bischof gewählt und dann getauft
Der Gedenktag des heiligen Ambrosius („der Unsterbliche“) wird in der katholischen und anglikanischen Kirche sowie in den orthodoxen Kirchen am 7. Dezember gefeiert, die evangelischen Kirchen gedenken der prägenden Gestalt der Kirche des 4. Jahrhunderts am 4. April.

Ambrosius wurde um 339 nach Christus als Sohn des römischen Statthalters von Gallien in Trier („Augusta Treverorum“) geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach Rom, wo Ambrosius eine umfassende Bildung erhielt und bald eine steile Karriere in der Politik machte: 373 wurde er zum Statthalter für Oberitalien ernannt, mit Sitz in Mailand.
Schon ein Jahr später wurde er, der noch nicht getauft war (!), vom Volk zum Bischof von Mailand gewählt – er hatte die Wahl als Erstverantwortlicher der Verwaltung beobachtet. Er lebte allerdings im Katechumenat, der Vorbereitungszeit auf die Taufe. Damit gab es eine besondere Situation: Er war zum Bischof gewählt und noch nicht getauft.
Er wurde getauft, zum Bischof geweiht und verkaufte und verschenkte seinen Besitz den Armen. In seiner neuen Funktion profilierte er sich durch sein soziales Engagement, als großer Beter und begabter Prediger.

Als führende Gestalt der Kirche seiner Zeit legte er sich auch mit den Kaisern an: Er zwang Theodosius I. zur öffentlichen Reue und Buße, weil dieser ein Massaker an aufständischen Thessaliern angeordnet hatte. 391 wurden auf sein Drängen hin alle heidnischen Kulte verboten, das Christentum wurde alleinige Staatsreligion.
Ambrosius war Kirchenlehrer, Kirchenpolitiker, Seelsorger, Schriftsteller und Dichter: Als solcher führte er den Gesang von Hymnen und Antiphonen in die Liturgie ein und ist so der Begründer des Volksgesangs. Unter seinem Einfluss fand Augustinus zum Glauben und wurde von ihm 387 getauft. Ambrosius starb am Karfreitag 397. Er soll unter dem Hochaltar von San Ambrogio in Mailand begraben sein. Der Gedenktag des Kirchenlehrers Ambrosius wird am Tag seiner Bischofsweihe begangen.
Ambrosius ist der Patron der Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker: Nach der Legende soll ein Bienenschwarm über seiner Wiege Honig in seinen Mund geträufelt haben – für die honigsüße Sprache seiner Predigten, Schriften und Hymnen. Er wird mit dem Bienenkorb und mit einem Buch dargestellt.
Im Land Salzburg gibt es keine Kirche, die Ambrosius zum Kirchenpatron hat. Auch seine Darstellungen in unseren Kirchen sind selten: Im Tennengau finden wir Ambrosius z.B. am Kanzelkorb der Wallfahrtskirche Maria Dürrnberg, auf dem Schalldeckel der Pfarrkirche Bad Vigaun und in der Pfarrkirche Kuchl: Im Bild (© Michael Neureiter) der Kirchenlehrer mit geöffnetem Buch (und mit dem ihm zugeschriebenen Hymnus „Te Deum laudamus“ – „Großer Gott, wir loben dich“) an der rechten Seite des Kuchler Hochaltars. Die Statue stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

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