Würmer im neuen Parlament

Der nicht ganz unumstrittene, abtretende Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hat sich mit einem letzten Paukenschlag von der politischen Bühne verabschiedet: Er hat für das Parlament zwei Skulpturen von Erwin Wurm für schlappe 240.000 Euro – exklusive Steuer – erworben.

Man muss im Leben Prioritäten setzen. Und teure Kunstobjekte fördern die politische Kultur einfach am besten. Schließlich soll das Parlament ja nicht nur metaphorisch ein „Wurmfortsatz“ der Gesellschaft sein. Kein Kurator als Berater beim Ankauf? Kein Problem! Wer benötigt schon Experten, wenn man selbst der große Kunstexperte ist?

Die Würmer sind Sobotkas Abschiedsgeschenk an die Nation, eine kleine Wiedergutmachung, nachdem ihm das goldene Bösendorfer-Klavier aus den Fingern geglitten ist. Vielleicht hätte man den Flügel auch einfach in Würmer umarbeiten sollen.

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