„Aci, Galatea e Polifemo“ – Serenata a tre von Georg Friedrich Händel

Mozarteum

Mozarteum | Foto: Mozarteum - Christian Schneider

Während seines Neapelaufenthalts 1708 erhielt Händel den Auftrag einer einflussreichen Familie, für eine bevorstehende Hochzeit eine Serenata zu komponieren. Dieses barocke Juwel mit Text von Nicola Giuvo nach Ovids „Metamorphosen“ feierte unter der szenischen Leitung von Eike Gramss am 19. Juni 2012 im Großen Studio Premiere. Auch anlässlich der Barocknacht am 22. Juni steht die Oper auf dem Programm.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der Tradition der Barockoper folgend wird dem Werk eine Sinfonia vorangestellt, zu der die Musiker samt Orchestergraben wie durch Zauberhand aus der Versenkung emporgehoben werden. Nach deren Abtauchen erscheint die riesige Bühne als unwirtliche Steinwüste. Ein Liebespaar hat hier die Nacht verbracht, doch so ganz glücklich scheinen die Beiden nicht zu sein, denn der eifersüchtige Riese Polifemo hat ein Auge auf die schöne Meeresnymphe Galatea geworfen. Der junge Schäfer Aci spürt seine Unterlegenheit, denn Galatea kann sich der sexuellen Energie des vulkanischen Polifemo kaum entziehen. Die Geschichte endet zwar tödlich, doch das Wunder der Verwandlung verbindet die Liebenden: Galatea kehrt ins Meer zurück und Aci vereint sich in seiner neuen Gestalt als Bach mit ihr. Das Stück endet mit einer versöhnlichen Gavotte: „Wer einmal wirklich liebte, hat treue Liebe und Beständigkeit als Ziel.“

Die Rolle des jungen Aci, ursprünglich für Kastraten bestimmt, übernahm in der Premiere die amerikanische Sopranistin Leigh Michelow und sie überzeugte nicht nur mit glockenheller Stimme, sondern auch optisch als unschuldiger Schäfer. Besonders bejubelt wurde die Arie, in der sie tief enttäuscht die Natur, den Gesang und schließlich sogar das Orchester um Trost bittet. Von der estnischen Mezzosopranistin Dara Savinova lassen sich nicht nur der Schäfer Aci und der wilde Poilfemo verführen, auch das Publikum erliegt ihrem Charme. Einer Naturgewalt gleich erscheint der in Australien geborene Lachlan W.A. Scott auf der Bühne. Er meistert die schwierige Rolle mit ihren riesigen Intervallsprüngen mit Bravour. Berührend seine Arie „Fra l’ombre e gl’orrori“, in der er das von Einsamkeit geprägtes Gefühlsleben des Polifemo beschreibt.

Die klare Inszenierung von Eike Gramss, das mitreißend aufspielende Barockorchester des Institutes für Alte Musik, drei wunderbare junge Sänger, das schlichte, doch eindr…

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