„Adonis bekommt Besuch“ – und ist gar nicht erfreut

Adonis bekommt Besuch

Der deutsche Dramatiker, Regisseur und Schauspieler Fred Apke arbeitet vorwiegend in Polen. Sein preisgekröntes Kinderstück hat als Musical im Teatr Roma in Warschau bisher über 150 Aufführung erlebt. Am 3. Oktober 2017 fand im Kleinen Theater die deutschsprachige Uraufführung statt. Eine entzückende Aufführung von Gregor Matysik mit viel Musik flott in Szene gesetzt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Adonis bekommt Besuch

Ein prachtvoller, vergoldeter Thron steht mitten auf der Bühne, davor schläft friedlich Adonis, ein etwas zerrupfter Papagei. Er selbst ist jedoch von seiner Schönheit überzeugt, bewundert sich nach dem Aufwachen im Spiegel und ist hoch zufrieden. Wo aber bleiben seine Diener mit dem Futter? Er beschließt, sie zu bestrafen und nicht mehr für sie zu singen und zu tanzen.

Endlich kommt das Essen und schon sind seine Drohungen vergessen. Vergnügt trällert er: „Guten Morgen, ich bin gut drauf“. Doch dann entdeckt er einen hässlichen schwarzen Haufen, „der lebt und Augen hat“, hinter seinem Thron. Was hat diese räudige Krähe mit ihren Flöhen im Palast von Adonis zu suchen? Und dann behauptet dieser unmögliche Vogel auch noch, dass sein Palast ein Käfig sei.

Nach und nach muss der eingebildete „König der Welt“ feststellen, dass er eigentlich gar nichts weiß. Er kennt weder Straßen, Autos noch Ampeln. Kein Wunder, wenn man ständig singt: „Alles dreht sich nur um mich, ICH, ICH, ICH.“ Die Krähe ist zwar rotzfrech, kommt sie doch direkt von der Straße, doch immer stärker wird ihre Sehnsucht nach der Familie.

Der eitle, selbstzufriedene Papagei will ihr zur Flucht verhelfen, kann er dann doch endlich seinen Palast wieder ganz für sich alleine haben. Doch irgendwie ist er verunsichert, wird es jemals wieder so schön sein wie zuvor? Das neugewonnene Wis…

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