Mit dem Wort Advent bezeichnen wir heute die vier Wochen vor Weihnachten. Ursprünglich bedeutete das Wort jedoch „Ankunft“.

Von Michaela Essler
Das Wort Advent ist im Deutschen seit dem 13. Jahrhundert belegt und geht zurück auf lateinisch adventus „Ankunft“. Diese Bedeutung erweiterten die Christen ab dem 5./6. Jahrhundert um das Bedeutungselement „Vorbereitungszeit für das Fest zur Geburt, zur Ankunft Christi“. Im christlichen Sprachgebrauch bezeichnete ab dieser Zeit das Wort adventus sowohl den Zeitpunkt der Ankunft von Jesus Christus als auch den Zeitraum davor.
Zu Anfang gab es Regionen, in denen der Advent vier Wochen dauerte, wohingegen sich in anderen Regionen die Adventzeit über sechs Wochen erstreckte. Papst Gregor der Große (540-604) legte für die Westkirchen zwar den Zeitraum auf vier Wochen fest, dem stimmten aber nicht alle Bischöfe zu. Erst im 11. Jahrhundert konnten sich die Kirchenvertreter bei einer Synode auf die Dauer von vier Wochen einigen. Und sie entschieden, der erste Sonntag im Advent soll immer zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember liegen.
Heute verwenden wir das Wort Advent als Bezeichnung für die vier Wochen vor dem Weihnachtsfest und für die vier Sonntage in dieser Zeit. So sagen wir: heute ist der zweite Advent und meinen damit „heute ist der zweite Sonntag im Advent“.
Um die Tage bis Weihnachten für Kinder zählbar zu machen, schuf der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern 1839 in Hamburg einen Adventkranz, der gleichzeitig auch ein Adventkalender war. Dazu befestigte er auf einem Wagenrad vier große Kerzen für die vier Sonntage und 19 kleine Kerzen für die Tage dazwischen. Mit der Zeit entwickelte sich daraus unser heutiger Adventkranz mit vier Kerzen. Der Adventkalender, wie wir ihn heute kennen, entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts.
Daher begegnen auch die beiden Worte Adventkranz und Adventkalender erst Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts.

Freunde helfen der Dorfzeitung
Freunde helfen der Dorfzeitung durch ein Abo (=Mitgliedschaft)! Wir sind sehr stolz auf die Community, die uns unterstützt! Auf diese Weise ist es uns möglich, unabhängig zu bleiben.
Es gibt zwei einfache Wege, zum Freund der Dorfzeitung zu werden.
- Überweisung der Abogebühr (ohne Kreditkartenabo)
Sie werden für ein Jahr ein außerordentliches Vereinsmitglied (ohne Rechte und Pflichten) des Herausgebervereins (Kulturverein Dorfzeitung KULTUR online) zum Jahrespreis von 54 €. Es ist dazu ihre Post- und E-Mailadresse notwendig, damit wir die Rechnung für den Mitgliedsbeitrag schicken können. Nach Eingang der Zahlung bekommen Sie einen Steady-Gastzugang für 1 Jahr. Verlängerungen sind möglich. Kontaktformular > - Direktabo mit Kreditkartenzahlung
Ein weiterer Weg ist ein Direktabo via Steady, wie es im Folgenden beschrieben und angeboten wird.
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Views: 94
Kommentar hinterlassen zu "Advent – Die Zeit vor Weihnachten"