Ein Münchner im Himmel und in der Hölle – und das in Anthering

Ein Münchner im Himmel

Im großen Saal beim Voglwirt in Anthering wird Theater gespielt. Eine bayrische Kömodie von Alfons Schweiggert, die auf Ludwig Thoma zurückgeht. Umgeschrieben und an den Antheringer Schauplatz verlegt von Gerard Es.

Von Ulrike Guggenberger

Wer kennt sie nicht die Aloise und Zenzis, müde und mürb geworden durch die gemeinsamen Jahre. Wer möchte nicht manchmal ausbüchsen aus einem Beruf, der wenig Anerkennung bringt? Tagträumend sitzt Alois beim Bier im Wirtshaus. Er vermutet sein Glück und seine Seligkeit in einer anderen Welt und wünscht sich nichts Unmöglicheres als einen Blick ins Paradies zu tun. Schneller als ihm lieb ist landet er in der Hölle.

Da mischt der gute alte Boandlkramer, wie auch der Heilige Michael und Sankt Petrus selbst mit. Nur für kurze Zeit hat Alois einen Schwächeanfall erlitten als er wieder erwacht, muss er erkennen, das Paradies, das er sucht ist näher als er denkt.

An größeren und kleineren Tischen lebhafte Unterhaltung, zu Beginn, während der Pause und danach, wird gegessen, getrunken, gescherzt. Regisseur Gerard Es und Regieassistenz Ulli Fißlthaler haben ein gutes Gespür, was und wie in so einem, mit Traditionen besetzten Ambiente gespielt werden kann. Schauspieler wie Hans Stadler in der Rolle des Alois, Sepp Kittl als Boandl, dem Publikum als „Brandner Kasper“ wohl bekannt, fügen sich ausgezeichnet in das Konzept der Regie. Maria Liebenwein als hantige Ehefrau Zenzi und Ilse Schernthaner, die resche Kellnerin, verkörpern den komödiantischen Typus wie es sein soll. Gut bes…

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