Mit seinen 6650 Kilometern ist der Nil der längste Fluss der Erde, noch vor dem Amazonas. Seine Reise beginnt in den Bergen Burundis und führt ihn durch Ruanda, Tansania, Uganda, Südsudan, Sudan und Ägypten. Ein faszinierender Höhepunkt seiner Route ist der mächtige Victoriasee, dessen Abfluss lange als Ursprung des Nils angesehen wurde – eine Überzeugung, die in Uganda bis heute Bestand hat.

Von Georg Zenz
Im Jahr 1862 erreichte der britische Afrikaforscher John Hanning Speke den Abfluss des Nils aus dem Victoriasee, dort, wo heute die Stadt Jinja liegt. Seine Worte über diesen Ort sind bis heute legendär: „Die Landschaft war wunderschön, nichts kann sie übertreffen. Die Expedition hat nun ihren Zweck erfüllt. Der alte Vater Nil, ohne Zweifel, entspringt dem Victoriasee.“
Neugierig auf diesen geschichtsträchtigen Ort mache ich mich auf den Weg. Von Kampala aus nehme ich einen Bus nach Jinja, ein Abenteuer für sich, über das ich später mehr erzählen werde. Am Busterminal von Jinja angekommen, steige ich auf ein Boda-Boda, ein Motorrad-Taxi, das mich zu den Nilquellen bringt. Dort kaufe ich eine Eintrittskarte für 40.000 Uganda-Schillinge (ca. 8 €), fein säuberlich ausgefüllt.
Der Weg hinab zum Nil wird von Souvenirverkäufern gesäumt, die lautstark ihre Waren anpreisen. Doch ein freundliches, aber bestimmtes Kopfschütteln genügt, um ungestört weiterzugehen. Schließlich stehe ich am Ufer des Nils und spüre die Magie dieses Ortes.
Ich erinnere mich an die Bücher von John Speke und Henry Morton Stanley und fühle mich ehrfürchtig vor den langen Reisen dieser Männer.
Vor 15 Jahren stand ich in Alexandria an der Mündung des Nils ins Mittelmeer – ein beeindruckender Anblick. Doch jetzt, hier an der Quelle, wird mir die wahre Einzigartigkeit dieses Flusses bewusst. Ein unvergessliches Erlebnis, das die Geschichte und die Schönheit des Nils lebendig werden lässt.
Weitere Informationen:
Am Boda-Boda durch Kampala >

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