Eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit

Im Alten Sudhaus von Bad Ischl wird derzeit die Installation „Garden“ von Anna Rún Tryggvadóttir präsentiert. Die Arbeit ist auf den ersten Blick einfach aufgebaut, entpuppt sich aber schnell als tiefgehend in ihrer symbolischen Bedeutung.

Stündlich fällt ein einzelner Tropfen der farbigen Flüssigkeiten auf eine Gruppe von mit Salz beschichteten Steinen. Diese Installation mag auf den ersten Blick minimalistisch wirken, ist aber in Wirklichkeit ein komplexes Kunstwerk, das sich auf eindrucksvolle Weise mit Vergänglichkeit und ständiger Veränderung auseinandersetzt. Die Tropfen durchdringen nach und nach die kristalline Salzschicht und sorgen so für einen kontinuierlichen Transformationsprozess.

Die Beobachtung des Kunstwerks im Verlauf der Ausstellung erlaubt die Erkenntnis, dass der dargestellte Prozess die Zeit sichtbar macht. Der langsame, aber stetige Tropfenfluss führt zu einer beständigen Veränderung der Struktur und des Aussehens der Salzsteine. Dieser Wandel kann als Sinnbild für die natürlichen Prozesse betrachtet werden, die in der Natur ständig ablaufen, oft unbemerkt, aber dennoch von entscheidender Bedeutung.

Anna Rún Tryggvadóttir ist eine bildende Künstlerin, die kinetische skulpturale Installationen, Material-Performances, Aquarell, Zeichnung und Film kreiert. Ihre Arbeiten fördern und hinterfragen gegenseitige Beziehungen.

Sie nahm an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, darunter im Kunstmuseum Reykjavík, Nordic House in Reykjavik, UNAM Mexico City, Disko Arts Festival in Grönland und Cycle Music & Arts Festival in Berlin. 2020 hatte sie eine Einzelausstellung im Künstlerhaus Bethanien in Berlin.

2021 wurde sie mit dem Gudmunda-Kunstpreis ausgezeichnet. Im Frühjahr 2024 wird sie eine Einzelausstellung in der Nationalgalerie in Island haben.

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Anna Rún Tryggvadóttir – bis 31/10/24

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