Anna und Martha. Der dritte Sektor

Das „Vorarlberger Projekttheater“ war mit einem bitterbösen Schauspiel, in dem zwei alte Dienstboten grausam an ihrer Herrin Rache nehmen, zu Gast im Kleinen Theater. Zwei grandiose Schauspielerinnen, Maria Hofstätter und Martina Spitzer, brillieren in den Rollen zweier Schreckschrauben, die es verstehen, sich gegenseitig bis zur Gewalttätigkeit zu verletzen und zu provozieren.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

2001 wurde das Stück unter dem Titel „Der dritte Sektor“ im Hamburger Thalia Theater  uraufgeführt. Die in Traunstein geborene Dramatikerin Dea Loher sieht darin eine Hommage an zwei alte Dienstboten und wollte diesen ein Denkmal setzen.

Anna, eine kurzsichtige Schneiderin, und Martha, eine hüftkranke Köchin, sind im Dienst alt geworden. Sie wollen nun den Rest ihres Lebens in Freiheit genießen. Daher sperren sie ihre Herrin, Frau Bierbaum, kurzerhand in eine Tiefkühltruhe. Mit grausamen, boshaften Erinnerungen verkürzen sie die Wartezeit. Das lästige Klopfen und Keuchen der Herrin hört nicht auf, denn: „Je bösartiger, desto länger leben sie.“

Anna und Martha verachten einander, weil sie im anderen das eigene, verpfuschte Leben erkennen. Kurz blitzt Solidarität auf, doch sie reißen schnell wieder alte Wunden auf. Anna hat den Tod ihres Mannes leicht überwunden, aber beim Gedanken an ihren früh verstorbenen Sohn bricht sie zusammen. Martha musste hingegen „Liebe und Geschlecht“ trennen. Ihre große Liebe, Ludwig, war verheiratet, und das jahrelange Verhältnis mit Herrn Bierbaum konnte sie nicht trösten.

Die Geschichte der jungen schwarzen Putzfrau Xana, erzählt von Martina Spitzer, erschüttert. Maria…

Views: 5

Dorfladen

Kommentar hinterlassen zu "Anna und Martha. Der dritte Sektor"

Hinterlasse einen Kommentar