Gründonnerstag, Karfreitag

Detail des Sakramentsaltarbildes von Franz Nikolaus Streicher in der Halleiner Stadtpfarrkirche

Detail des Sakramentsaltarbildes von Franz Nikolaus Streicher in der Halleiner Stadtpfarrkirche (© Wikimedia Commons)

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Gründonnerstag

Am Gründonnerstag gedenken die Christen des letzten Abendmahles mit den zwölf Aposteln am Vorabend der Kreuzigung am Karfreitag.

„Tut dies zu meinem Gedächtnis!“

Sakramentsaltars der Halleiner Stadtpfarrkirche (© Wikimedia Commons)

Man muss genau hinhören: Das Evangelium der „Messe vom letzten Abendmahl“ ist nicht einer der drei „Einsetzungsberichte“ der drei „synoptischen“ Evangelien nach Matthäus, Markus oder Lukas, sondern die Perikope von der Fußwaschung im Johannesevangelium Kapitel 13 – „damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Allerdings bringt die zweite Lesung den (ältesten) Einsetzungsbericht aus dem 1. Korintherbrief des Paulus Kapitel 11: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“

Das Programm des Sakramentsaltars der Halleiner Stadtpfarrkirche (© Wikimedia Commons) nimmt zusätzlich zum Altarbild alle vier Evangelisten als Konsolfiguren herein und ergänzt mit dem Aufsatzbild der Szene in Emmaus. Das Altarbild wurde von Franz Nikolaus Streicher um 1798 geschaffen, kurz vor der Kirchweih am 25. Mai 1800.

Karfreitag

Der Karfreitag beruht auf dem im Neuen Testament geschilderten Ereignis: Die Kreuzigung von Jesus von Nazaret auf Golgota schildern alle vier Evangelien. „Es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten“ (Mk 15,22–25).

Der Karfreitag ist im Zusammenhang mit Ostern für die Christen einer der höchsten Feiertage. An ihm gedenkt die Kirche des Kreuzestodes Jesu Christi in Erwartung seiner Auferstehung. Nach ihrem Glauben litt und starb Jesus Christus als „Gottesknecht“ und nahm im Kreuzestod freiwillig die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich. Durch Tod und Auferstehung Jesu wird allen Menschen erst Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und ewiges Leben zuteil.

Gleichzeitig betont die katholische Theologie zunehmend die Konsequenz der Gottessohnschaft Jesu, deren Botschaft von der Zuwendung des Schöpfergottes zu den Menschen nicht an Gewalt und Tod ihre Grenzen findet. Das Karfreitagsgeschehen ist nicht isoliert zu betrachten, sondern steht als „Pascha-Mysterium“ in einer Reihe mit Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Nicht das Opfer Jesu soll damit allein das Große sein, sondern der Sieg über Tod und Grab.

Im Bild (© Michael Neureiter) das Grabmal von Sebastian Eder 1611 im Salzburger Petersfriedhof, das Konrad Asper zugeschrieben wird: Christus unter dem Kreuz mit Sebastian und Barbara.

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