Feministische und queere Kunst sichtbar machen

Queerfeminismus

Ausstellung im Rupertinum

Queerfeminismus, LGBTQIA* und Gender sind Themen, welche die AusstellungQueer*fem*magaZINES. Queeres und feministisches Publizieren in Kunst und Kultur“im Museum der Moderne Salzburg sichtbar machen möchte.

Alica Diem

Von Alica Diem

Das Projekt behandelt feministische und queere Publikationsprojekte der Kunst und der Populärkultur und ist seit dem 25. Februar bis zum 4. Juni 2023 am Standort Rupertinum, in der Altstadt zu finden.

Zeitschriften, Zines und Comics

Um einen Einblick in die queere und feministische Kunst und Kulturwelt zu bekommen, haben es sich die Kurator:innen zur Aufgabe gemacht, verschiedene Publikationen auszustellen. Neben den feministischen Magazinen n.paradoxa und Polysème sowie der Frauenzeitschrift regina,kann auch eine Sammlung an queeren Kleinstmagazinen (Zines) und Projekte wie das Eye Mama Project entdeckt werden. Doch diese Ausstellung hat nicht nur visuellen, sondern auch interaktiven Charakter.

Besucher:innen können in Form von erstellten Mini-Zines selbst kreativ und Teil der Ausstellung werden. Außerdem befindet sich am Ende ein Leseraum; dort kann sich jede:r in Ruhe Zeit nehmen, die verschiedensten queeren und feministischen Zeitungen und Magazine durchzublättern.

Zusammenarbeit mit Studierenden

Die aktuelle Ausstellung ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen den Kurator:innen Stefanie Grünangerl, Jürgen Tabor und Student:innen der Paris Lodron Universität Salzburg und der Universität Mozarteum Salzburg. Einer der Studierenden ist Maximilian Kaufmann. Maximilian ist 23 Jahre alt und studiert im Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der PLUS. Für ihn ist es die erste Ausstellung, an der er mitgearbeitet hat und somit auch eine neue Erfahrung. Dazu meint er: „Gemeinsam an den Inhalten zu feilen und zu überlegen, welche Themen und Begriffe jetzt besonders wichtig und gleichzeitig gut nachvollziehbar sein könnten, hat mir am meisten Spaß gemacht.“

Zusammen mit dem Rest seiner Arbeitsgruppe hat Maximilian die Ausgaben des Magazines n.paradoxa nach Artikeln durchsucht, welche für die Ausstellung wichtig erschienen. „Wir wollten zuerst mehrere Publikationen miteinander vergleichen, haben aber gemerkt, dass das in der Form sehr schwer geworden wäre. Also haben wir uns dann auf n.paradoxa fokussiert.“

Dabei konnten er und die anderen Student:innen lernen, was beim Erarbeiten eines solchen Projektes inhaltlich als auch technisch beachtet werden muss. „Stefanie und Jürgen, die die Ausstellung kuratieren, waren sehr hilfreiche Informationsquellen.“ Für Maximilian ist es wichtig, mit dieser Ausstellung die verschiedenen kreativen Prozesse sichtbar zu machen, durch die man auf gesellschaftliche Missstände stößt und wünscht sich: „Dass die Menschen merken, so etwas findet nicht in irgendwelchen abgehobenen Bubbles statt.

Wir haben sehr viele verschiedene Publikationen mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten. Da sind politische Themen gleichberechtigt neben künstlerischen oder akademischen Akzenten. Ich hoffe, dass die Besucher:innen der Ausstellung die gesamtgesellschaftliche Relevanz der verhandelten Fragen mitbekommen und sich darüber ihre eigenen Gedanken machen können.“

„Why have there been no great women artists?”

Ursprünglich stammt diese Frage von einem Essay der US-amerikanischen Kunsthistorikerin Linda Nochlin. Nochlin macht darauf aufmerksam, dass Frauen, aufgrund von tief verankerten strukturellen Ungleichheiten, keine Chance hatten, in der westlichen Kunstgeschichte und -szene sichtbar zu sein. Das Auseinandersetzen mit dieser Ungleichheit ist für die feministische Kunstgeschichte und allgemeingesellschaftlich bis heute wichtig.

Aus diesem Grund hat der Kunstraum KIOSK 2021 mit mehreren Personen aus der Kunstszene vier „Linda-Nochlin-Fanzines“ kreiert. In diesen Zines beschäftigen sie sich mit dem Essay von Nochlin und mit deren verbundenen Frage „Why have there been no great women artists?”. Auch zu diesem Thema können die Museumsbesucher:innen in Form von Notizen auf einer Tafel ihre Gedanken mit anderen teilen, damit ein interaktiver Diskurs entstehen kann.

Dialog und feministische und queere Kunst sichtbar zu machen, sind das Ziel dieser Ausstellung, aber auch auf welche unterschiedliche Art und Weise künstlerisches Publizieren queer-feministisch erfasst werden kann.

Alle Informationen stammen aus der Ausstellung selbst und von Maximilian Kaufmann. Fotos: Alica Diem

Ausstellung im Rupertinum:
Feministische und queere Kunst sichtbar machen
25. 02.— 04. 06. 2023 Salzburg

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