Eva Holzmair: Der Verdrüssliche

Eva Holzmair | Foto: Gmeiner © Elisabeth Holzinger

Eva Holzmair | Foto: Gmeiner © Elisabeth Holzinger

Autorin: Eva Holzmair
Titel: Der Verdrüssliche
ISBN: 978-3-8392-6722-6
Verlag: Gmeiner Verlag
Erschienen: 2021

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Klappentext:

Ein wertvolles österreichisches Kulturgut, die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von Franz Xaver Messerschmidt, ist unter dubiosen Umständen ans Getty Museum von Los Angeles verkauft worden. Das erfährt Dr. Carola Broggiato, eine ehemalige Mitarbeiterin des Bundesdenkmalamts, durch Zufall. Sie will mehr erfahren, recherchiert und stößt auf Ungereimtheiten.

Welche Rolle spielte der österreichische Staat beim Verkauf der Skulptur? In Wien beginnt ein Vexierspiel voller Überraschungen, bei dem so manches aufgedeckt wird, was andere lieber unter den Teppich gekehrt hätten.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Schwer an Lungenkrebs erkrankt, hat Dr. Carola Borggiato noch ein ganz großes Ziel. Sie möchte den Charakterkopf „der Verdrüssliche“ wieder in Österreichischem Besitz wissen.  Deshalb begibt sie sich auf Spurensuche, wann und warum Messerschmidt´s Alabasterkopf den Weg in ein amerikanisches Museum gefunden hat.

Auch eine zweite Frau interessiert sich für Franz Xaver Messerschmidt´s Werk: Es ist die Malerin Gitta Hausladen, deren Schwiegervater im Besitz des Originalkopfes von Messerschmidt war. Immer noch befindet sich eine gute Kopie des Verdrüsslichen im Besitz ihres Mannes Paul Hausladen. Von dieser Kopie hat sie eine Zeichnung angefertigt, denn sie fühlt sich diesem verzerrten Alabasterkopf sehr verbunden, weil auch sie von „Geistern und Dämonen“ in ihrem Kopf heimgesucht wird.

Außerdem darf auch das „Köpfchen“ selbst seine Geschichte erzählen….

Bei diesem Buch trifft Fiktion auf reale Hintergründe. Der Künstler Franz Xaver Messerschmidt lebte im 18. Jahrhundert und war bekannt für seine teilweisen sehr bizarren Charakterköpfe. Die Autorin basiert ihr Buch auf einem der Charakterköpfe Messerschmidt´s und schreibt um ihn herum einen großartigen Roman. Sie geht dabei auf die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung in Wien ein und auch auf den Kunstraub an ihnen.

Durch das Buch führen die zwei Protagonistinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und deren Weg sich erst am Ende des Buches kreuzt. Ganz besonders angezogen hat mich das Cover des Buches mit dem bizarren Charakterkopf, auf den ich während des Lesens immer wieder zurückgeblättert habe, besonders wenn er selbst „zu Wort kam“.

Ein großartiger Roman, spannend und anspruchsvoll geschrieben. Das Buch ist sehr gut recherchiert und macht Lust zum Nachlesen über Messerschmidt.


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