Günter Edlinger ist tot

Günter Edlinger

Der „Wuide Hund“ hat für immer aufgehört, zu bellen.

Ich habe ihn nur wenige Male persönlich getroffen. Damals in seinem großen Atelier mit Eventbereich. Um mich mit Fotoarbeiten für eine Ausstellung in seiner „Uniquat Galerie“ vorzustellen.  

Rochus Gratzfeld

Von Rochus Gratzfeld,
Sarród & Salzburg

Dicke Zigarre und Espresso. Wir kamen zusammen. Zwei Ausstellungen hatte ich bei ihm. Freunde sind wir nie geworden. Die Schnittmenge der Gemeinsamkeiten erwies sich als zu klein. Aber gemocht habe ich ihn. Den „Rebellen“.

Aber war Günter Edlinger wirklich ein Rebell?

Zuerst einmal war er unendlich fleißig. Dann vielfältig. Vor allem aber wollte er zu einer Salzburger Gesellschaft gehören, in die er mitnichten hineingeboren worden war. Mit Kunst, die das Establishment nicht verwirrte. Mit leicht verkäuflicher Kunst, die die Kohle für das Dazugehören einbrachte. Sein in frühen Zeiten exzessiver Lebensstil – den er wohl ganz nie aufgegeben hattte – („…damals bin ich noch unter Drogen gestanden und habe mich mit Kokain und Alkohol vollgepumpt“…) erzeugte ein angenehmes Schaudern nicht nur bei den recht(s)konservativen des Salzburger „Who is Who“. Diese kritisierte er niemals. Über 30 Jahre lang war der 1958 in Salzburg geborene Günter Edlinger als freischaffender Künstler tätig. Kaum zählbare Werke hat er geschaffen. Und Salzburg blieb bis zu seinem Tod sein Zentrum. Internationale Bedeutung hat er nie erlangt.

Dorfladen

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