„Bye, bye, Bambi!“ Theater in Großgmain

Die Dorfidylle wird durch einen spitzen Schrei gestört, denn eine Leiche wurde entdeckt. Sirenen heulen und ein etwas trotteliger Kommissar betritt die Bühne und versucht, den Fall zu klären. Er lässt sich alle Details genau schildern und das Publikum bei der Klärung des Falles dabei sein.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Alles begann damit, dass die junge, engagierte Hauptschuldirektorin, die genug vom Bauerntheater hatte, das von ihr verfasste, hochaktuelle Stück „Romeo und Romeo“ als Sommertheater auf die Bühne bringen wollte. Die Proben verlaufen schleppend, die Begeisterung der Schauspieler hält sich in Grenzen. Noch weniger Freude mit dem Stück hat der Herr Bürgermeister und so streicht er die Subventionen. Als seine junge Geliebte „Bambi“ jedoch eine Rolle – natürlich die Hauptrolle – in dem Stück fordert, fließen plötzlich wieder die Gelder. Die geplagte Autorin muss natürlich umschreiben und so wird aus dem Schwulendrama ein Integrationsdrama. Die vorlaute, selbstbewusste 17-jährige Bambi macht sich nicht gerade beliebt bei ihren Mitspielern und so ist es nicht verwunderlich, dass sie bei der Premiere plötzlich tot auf der Bühne liegt. War da etwa Gift im Kebabburger? ___STEADY_PAYWALL___

„Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen oder Örtlichkeiten sind zwangsläufig fast unvermeidlich, aber selbstverständlich in dieser Form rein zufällig und natürlich in keiner Weise beabsichtigt.“ Diesen Satz aus dem Programmheft sollte man sich wirklich zu Herzen nehmen, denn wer kann sich schon vorstellen, dass es so eine Dorfgemeinschaft wirklich geben könnte: einen Bürgermeister, der ein Schlitzohr ist, einen Adeg-Kaufmann, der Fahrerflucht begeht, eine Schuldirektorin, die sich zu einer Polizistin hingezogen fühlt u.s.w.

Veronika Göttl glänzt als unbekümmertes Girl, das genau weiß, was sie will und schließlich auch erreicht. Kein Wunder, dass ihr der windige Bürgermeister (Herbert Maderthaner) verfallen ist. Eric Voggenberger brilliert als großer Schmähführer Adi, ein Großmaul, das aber, wie alle ihm Dorf, so einiges zu verbergen hat. Brigitte Voggenberger-Göttl ist als leidgeprüfte Autorin nicht zu beneiden, muss sie ihr Theaterstück doch ständig umschreiben.

Musical- und Tanzeinlagen lockern die Szenen auf und Lilli Panzer sorgt mit ihren wunderbaren Gesangseinlagen, begleitet von Stefan Prandner an der Ziehharmonika, für zusätzliche Highlights. Die Plainburger Theaterwerkstatt begeistert mit diesem „dörflichen Intrigenspiel mit Liebe, Leiche, Kebab und Gesang“ das Publikum. Ein rundum gelungener Theaterabend voll Witz und schrägem Humor, eine Mischung aus Kriminalkomödie, Persiflage, Musical und Volkstheater. Wer wieder einmal herzlich Lachen möchte, dem sei ein Besuch im Theatersaal im Gasthof Vötterl, Großgmain empfohlen.

Weitere Vorstellungen 1., 2. und 3.April 2011

„Bye, bye, Bambi!“- von Uli Bree und Gabriel Castañeda Senn, Regie: Anja Hiessmayr, mit: Markus Fallenegger, Veronika Göttl, Hubert Thomas Haderer, Michaela Kainhofer, Peter Kaufmann, Herbert Maderthaner, Brigitte Voggenberger-Göttl, Eric Voggenberger, Bärbel Walther, vokal und instrumental: Flöte: Makus Fallenegger, Stefan Prandtner, Lilli Panzer, Brigitte Voggenberger-Göttl, Ausstattung: J.Zellerhoff, Fa.Scheucher, Bühnenbau: Gerüstbau Alois Schön, Intendanz, Produktion, PR: Dr. Norbert Wurster

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Dorfladen

1 Kommentar zu "„Bye, bye, Bambi!“ Theater in Großgmain"

  1. rauscher willi | 31. März 2011 um 20:55 |

    hallo ich freue mich das es euch noch oder wieder gibt, würde mich freuen euch zu sehen

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