Draußen tobt die Dunkelziffer

Was scheint, wie ein fröhlich-buntes Musikvideo ist die Eingangssequenz von „ Draußen tobt die Dunkelziffer“ von Kathrin Röggla, am Schauspielhaus mit viel Liebe zum Detail inszeniert von Martin Scharnhorst.

Nina Groß

Von Nina Groß

Die Bühne ist leer, eingegrenzt von beweglichen, hellen Bahnen. Alles ist himmelblau …

Die Bühne ist nicht mehr leer, Gymnastikbälle hüpfen auf und ab, rollen durch den Raum und neun Personen in knalligen Farben fangen sie auf, setzen sich drauf, rollen sie weiter. Was scheint, wie ein fröhlich-buntes Musikvideo ist die Eingangssequenz von „ Draußen tobt die Dunkelziffer“ von Kathrin Röggla, am Schauspielhaus mit viel Liebe zum Detail inszeniert von Martin Scharnhorst.

Kathrin Röggla wurde 1971 in Salzburg geboren und ist dort aufgewachsen. Seit 1988 ist sie aktiv in der literarischen Öffentlichkeit. Zunächst in der Salzburger Literaturwerkstatt, der Salzburger Autorengruppe und in der Redaktion der Literaturzeitschrift “erostepost”. Seit 2002 schreibt sie auch Theatertexte.

In „Draußen tobt die Dunkelziffer“ näherte sie sich durch Recherchen und Interviews dem Thema der Verschuldung und der Schuldenberatung an. In ihren Recherchen hat sie mit ganz unterschiedlichen Parteien (mit Banken, Schuldnerberatern, Verschuldeten) gesprochen und daraus entstand ein Mosaik aus Schulden-Geschichten, kleinen Erzählungen, bunten Bildern, kurzen Sequenzen eines verschuldeten Lebens, Anekdoten aus den Berater-Kreisen.

Die Schuldnerberater in den knalligen Outfits besprechen zynisch den Absturz ihrer Klienten und stellen dem Publikum mit Zrikusdirektor-Manier die verschiedensten Arten der Verschuldeten vor – die Sozialhilfefamilie, „die sich durch die Elektronik des Hauses frisst“, die kaufsüchtige Ehefrau, der spielsüchtige Neffe, der sich verspekulierende Workaholic und die Jugendlichen mit den 300 € schweren Handyrechnungen.

Dazu die Angehörigen, die das alles nicht kommen sehen konnten und die es bis zu…

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