5. JugendTheaterTage Salzburg in den Kammerspielen

Das in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Landestheater veranstaltete Festival wurde am Montag, dem 6.Juni 2011, mit einer Eigenproduktion eröffnet. „Venus – einsam war ich, als ein Herz in mir schlug“ wurde von einem jungen Salzburger Team unter dem Motto zeitgenössisch jung nach der einaktigen Oper „Venus und Adonis“ von Hans Werner Henze erarbeitet.

Von Elisabeth Pichler.

Die Gesamtleitung der JTT liegt in den bewährten Händen von Frau Prof. Mag. Elfi Schweiger. Das Festival will eine Plattform für junge Menschen schaffen, in deren Rahmen sie durch Produktionen im Bereich Theater und Musiktheater ihr Können unter Beweis stellen und neue Theaterformen ausprobieren können. Besonderer Wert wird auf die Möglichkeit des Meinungsaustausches mit Gleichgesinnten und Experten gelegt. In diesem Jahr präsentieren eine Schulgruppe aus Salzburg, drei Jugendclubs (aus München, Rudolstadt und Salzburg) sowie zwei Ensembles aus Wien ihre Produktionen. Eine Gesprächsrunde mit Intendanten und Theaterpädagogen ergänzt das abwechslungsreiche Programm.

Die Opernproduktion „Venus – einsam war ich, als ein Herz in mir schlug“ will jungen Künstlerinnen und Künstlern aus den Sparten Regie, Bühnenbild, Gesang, Dirigat und Orchestereinstudierung die Möglichkeit bieten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Sie richtet sich vor allem an die jugendlichen Zuschauer und will ihnen zeitgenössisches Musiktheater nahebringen. Hans Werner Henze zählt zu den wichtigsten Komponisten unserer Zeit. Das junge Regieteam (Inszenierung: Martin Schmiederer, Bühnenbild und Kostüme: Christian Tabakoff) hat seine Oper „Venus und Adonis“ in eine kindgerechte Fassung gebracht, die aber auch ältere Semester durchaus begeistern kann.

Auf einem grünen, mit bunten Blumen übersäten Teppich lustwandelt Venus, erblickt den schönen Adonis und entbrennt in Liebe. Auch der eifersüchtige Mars hat es auf den Jüngling abgesehen, das kann nicht gut gehen. Die junge Sopranistin Corinna Reithuber verzaubert mit ihrer klaren, hellen Stimme und ihrem Aussehen nicht nur Adonis, sondern auch das Publikum. Der Schauspieler Gregor Hellinger überzeugt als schöner, junger Mann, der mit all der Zuneigung, die ihm entgegengebracht wird, heillos überfordert ist. Hubert Wild verkörpert den angriffslustigen Mars und begeistert mit seinem kräftigen Bariton. Philipp Sgier flattert als kleiner Armor, der statt zum Pfeil immer wieder zur Geige greift, über die Bühne. Beeindruckend die musikalische Umsetzung durch Wolfgang Götz und Adrian Suciu am Klavier und Pimonmath Lapcharassangroj am Schlagzeug. Fazit: 50 Minuten zeitgenössische Oper, leicht verständlich und liebevoll in Szene gesetzt.

„Es ist nicht wichtig, dass alles perfekt ist. Von Bedeutung ist, dass junge Menschen die Chance haben, künstlerisch tätig zu sein und im Austausch mit Gleichgesinnten und Experten sich mit wichtigen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen und teilweise auch Antworten zu finden. Sie lernen, sich selbst zu überwinden und sich mit Mitteln der Kunst auszudrücken. Harmonie und Konflikt, Meinungsverschiedenheiten und Übereinstimmung fordern und fördern Ideenkraft und Engagement. Kunst hilft, das Leben zu bewältigen. Theater hilft leben lernen.“ Elfi Schweiger, die Leiterin der JTT Salzburg

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