Funny Money – Schauspielhaus Salzburg

Funny Money

Am 11. 12. 2008 hatte im Schauspielhaus Salzburg “Funny Money”, ein Stück des britischen Dramatikers Ray Cooney, in der Inszenierung von Robert Pienz, Premiere. Dieses Boulevardstück garantiert zwei Stunden ungetrübte Unterhaltung.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Auf den Spielplänen fast jeden Theaters befindet sich jährlich einmal ein Boulevardstück. Das Schauspielhaus Salzburg hat diesmal ein Werk des britischen Dramatikers Ray Cooney ausgewählt, der oftmals auch als „The master of farce“ bezeichnet wird. Dessen vorrangiges Ziel ist es, Menschen zum Lachen zu bringen, er beschreibt das so: „Farce is like tragedy – extraordinary things happening to ordinary people.“

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Die Ausgangssituation ist schnell erzählt. Henry Perkins, ein kleiner Angestellter, vertauscht in der U-Bahn seine Aktentasche und besitzt plötzlich 735.000 Pfund, doch mit dem vielen Geld schwindet auch schnell seine Moral. Er will nur noch eines: Flugtickets, Taxi und dann ab mit seiner Frau nach Barcelona, in ein neues, sorgenfreies Leben. Doch diese ist alles andere als begeistert, hat sie doch für die Geburtstagsparty ihres Mannes Freunde eingeladen, ein Hähnchen gebraten und will absolut nicht weg. Jetzt beginnen die Turbulenzen: Die Freunde lassen sich nicht abschütteln, zwei Polizisten stellen unbequeme Fragen und der Taxifahrer wartet.

Funny Money

Was nun folgt, ist eine akribisch genau inszenierte Katastrophe. In atemberaubendem Tempo jagen die Figuren – sehr zur Freude der Zuschauer – von einem Unglück ins nächste, von einer Notlüge in die nächste. Elke Hartmann als völlig überforderte Jean Perkins muss immer wieder feststellen: „Henry, als kleiner Langeweiler hast du mir besser gefallen.“ Sie versucht zwar mit reichlich Brandy die Situation in den Griff zu bekommen, doch steigert dies die Intensität ihrer hysterischen Anfälle nur.

Olaf Salzer als Henry Perkins ist felsenfest davon überzeugt, dass ihm das Geld zustehe, denn auf unehrliche Weise erworbenes Geld existiere gar nicht, und so will er nicht aufgeben. Auch Ute Hamm und Volker Wahl als befreundetes Ehepaar finden Gefallen an den betrügerischen Machenschaften und spielen gerne und begeistert mit. Man spürt die Freude des Ensembles, dem Publikum einen absolut vergnüglichen Abend bereiten zu können.

Als Bühnenbild reicht Simone Manthey ein grün tapeziertes Wohnzimmer mit den für eine Boulevardkomödie obligaten Schwingtüren, durch die immer wieder in unpassenden Momenten unerwartete Personen auftreten können.

Der Hausherr und Regisseur Robert Pienz hatte sichtlich Vergnügen, diese bizarre Geschichte auf die Bühne zu bringen, und die Schauspieler sind mit vollem Einsatz am Werk, sie schenken sich nichts und garantieren so zwei Stunden ungetrübte Unterhaltung. Ein Stück, wie geschaffen für die kommende Faschingszeit.

Ray Cooney – Funny Money | SCHAUSPIELHAUS SALZBURG / PREMIERE: 11. 12. 2008 | REGIE: ROBERT PIENZ / AUSSTATTUNG: SIMONE MANTHEY/ MIT: UTE HAMM, ELKE HARTMANN, PHILIPP LEENERS, OLIVER HILDEBRANDT, THOMAS PFERTNER, GEORG REITER, OLAF SALZER, VOLKER WAHL | Fotos: © 2008 Schauspielhaus Salzburg/ Eva-Maria Griese

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