Bertram Hasenauer erhält den Großen Kunstpreis des Landes Salzburg 2011

© Galerie im Traklhaus

© Galerie im Traklhaus

Die Jury traf sich in der Ausstellung im Traklhaus, besprach die ausgestellten Arbeiten und weiteres Dokumentationsmaterial (Kataloge und Fotomappen) der 14 nominierten Künstler/innen und schlug als Preisträger einstimmig Bertram Hasenauer vor.

Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. David Brenner überreichte den Preis am 1. Oktober in der Langen Nacht der Museen um 20.30 Uhr in der Galerie im Traklhaus.

Jury:
Dr. Beate Ermacora (Leiterin der Galerie im Taxispalais, Innsbruck)
Prof. Wolfgang Graninger (Sammler Salzburg)
Dir. Toni Stooss (Museum der Moderne Salzburg)

Begründung der Jury:
„Bertram Hasenauer hat in zwei Jahrzehnten eine unverwechselbare künstlerische Handschrift, die international verstanden wird, entwickelt. Das Menschenbild wird anonym, ein Distanzieren vom Betrachter, keine unmittelbare Kommunikation findet statt. Innerhalb der neuen malerischen Figuration hat er eine eigene Position: Er erzählt keine Geschichten, dokumentiert jeweils einen Augenblick.”

Hasenauers Bilder zeigen vor allem menschliche Figuren vor einem monochromen, weißen oder manchmal auch dunklen Bildhintergrund. Dargestellt sind eher junge Menschen, die in einer Zeitlosigeit erstarrt sind und meist melancholisch und abwartend wirken. Oft sind die Personen auch nur von hinten zu sehen.
Die beiden in der Ausstellung gezeigten Arbeiten nennt der Küntler „Long ago and far away” und „Eve”. Eve zeigt das Bild einer Frau, von der nur das Gesicht und die Arme zu sehen sind. Der restliche Körper verschwindet im Weiß des Hintergrundes. Die Figur neigt den Kopf etwas nach unten und hat die Augen geschlossen, sie wirkt melancholisch, introvertiert, tritt in keinerlei Beziehung zum Betrachter. Durch die Auflösung, bzw. das Nichtvorhandensein des Körpers wird diese Zurückgezogenheit noch vertieft.
Im zweiten Bild sind fünf Personen in einem Kreis; sie sehen wie Spiegelbilder alle gleich aus, die vorderste Person in Rückenansicht. Ein Typus von einem jungen Mann mit blauer Bluse und ausdruckslosem Gesicht. Emotionslos blicken sie sich gegenseitig an, bis auf eine Figur, die aus dem Bild heraus den Betrachter ansieht und ihn somit in diese Runde mit einbezieht.

Besonders wichtig ist es der Kulturabteilung des Landes, die Preise im Bereich bildende Kunst immer in Verbindung mit einer Ausstellung im Traklhaus zu vergeben.
Zum einen soll die Preisvergabe für die Öffentlichkeit mehr Transparenz erhalten, zum anderen wird durch diese Ausstellungen ein Einblick in das Kunstschaffen der Salzburger Szene gegeben.

Allgemeines zum „Großen Kunstpreis”:
Der Kunstpreis, mit € 15.000,- dotiert, ist der höchste Preis im Bereich bildende Kunst des Landes Salzburg. Er wird im 3-Jahres-Rhythmus vergeben (abwechselnd mit Literatur und Musik). Damit soll ein/e bildende/r Künstler/in mit Verdiensten und Präsenz in Salzburg für ein konsequentes und kontinuierliches künstlerisches Schaffen ausgezeichnet werden. Es gibt kein Alterslimit, im Mittelpunkt steht das Gesamtwerk.

Vorgangsweise:
Die Auswahl für den Preisvorschlag erfolgte dreistufig: 5 Institutionen, die im Bereich der bildenden Kunst in Stadt und Land Salzburg tätig sind – nämlich Kunstverein, Galerie 5020, periscope, Galerie im Traklhaus und der Fachbeirat für bildende Kunst wurden gebeten, jeweils einen Kurator oder eine Kuratorin zu nominieren, die bis zu 3 Preiskandidaten vorgeschlagen haben. Diese Fachleute (Silvia Eiblmayr, Antonia Hoerschelmann, Ulrike Lienbacher, Barbara Reisinger und Tina Teufel) haben die 8 Künstlerinnen und 6 Künstler nominiert.
In der Ausstellung hat dann die dreiköpfige Fachjury (siehe am Anfang dieses Textes) den Preisträger vorgeschlagen.

Die Ausstellung Kunstpreis des Landes Salzburg mit Arbeiten der 14 nominierten Salzburger Künstler/innen und des Preisträges (Heinrich Dunst, Ilse Haider, Bertram Hasenauer, Julie Hayward, Stefan Heizinger, Barbara Holub, Aglaia Konrad, Sigrid Kurz, Andrew Phelps, Isa Rosenberger, Elisabeth Schmirl, Johannes Steidl, Gerold Tusch, Eva Wagner) zeigt die Galerie im Traklhaus noch bis 22. Oktober.

Presseaussendung Galerie im Traklhaus

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