Kultur Land Salzburg 2011

Dachverband Salzburger Kulturstätten

VON DER KULTURWÜSTE LUNGAU, DER HOFFNUNG AUF EIN ENDE DES »BITTE WARTEN« BEIM MARK.FREIZEIT.KULTUR UND VON VERHINDERTEN KATASTROPHEN BEIM LANDESBUDGET

Thomas Randisek

Mag. Thamas Randisek

Beim Treffen von Vertretern des Dachverband Salzburger Kulturstätten mit Kulturlandesreferent David Brenner (SPÖ) konnte die Interessenvertretung von 75 Salzburger Kulturinitiativen zumindest Etappenerfolge erzielen:

Gemeinsames Ziel: ein zeitgenösssisches Kulturhaus für den Lungau

Einig ist man mit David Brenner vor allem in Sachen »ein zeitgenössisches Kulturhaus« für den Lungau: Nach dem unverständlichen und kulturpolitisch peinlichen “Umfaller” der Tamsweger Gemeindevertretung – mit Stimmen von ÖVP und FPÖ und gegen die Stimmen der SPÖ wurde beschlossen, das vereinbarte Projekt Kubus 1024 nicht zu bauen – bleibt das Ziel eines eigenen Kulturhauses für Zeitkultur in Salzburgs südlichste Landesteil oberste Priorität. Das Land Salzburg hatte sich mit einer beträchtlichen Summe, unterzeichneten Förderverträgen und einer Zusage von David Brenner (SPÖ) und Wilfried Haslauer (ÖVP) an diesem Projekt beteiligt. Augenblicklich scheint kein kulturpolitisches Durchkommen bei derartig provinziellem Kleinmut möglich. Die Kulturvereinigung Lungau kann aber weiterhin mit Unterstützung des Landes und des Dachverbands rechnen und arbeitet an einer Weiterführung des Projekts.

MARK.freizeit.kultur

Erfreuliche Nachricht in Sachen MARK.freizeit.kultur: Das neu umgebaute und schon eröffnete Kulturzentrum für Jugendliche und junge Erwachene hat nach wie vor die Unterstützung des Landes Salzburg. Seitens des Landesjugendreferates wurde eine anteilmäßige Unterstützung für die noch fehlende Investitionssumme von EUR 42.000 in Aussicht gestellt, David Brenner kann sich zudem für den laufenden Kulturbetrieb ab 2012 eine Förderung aus dem Kulturressort vorstellen. Der Ball liegt somit bei der Stadt Salzburg: Der Dachverband Salzburger Kulturstätten appelliert an die Stadtpolitik, sich nicht mehr querzulegen und mit der fehlenden Summe von EUR 21.000 zu beteiligen. Der Verein MARK.freizeit.kultur stehe in den Startlöchern, für die ersten Veranstaltungen gäbe es bereits großes Interesse.

Kulturbudget 2012

Kulturlandesrat David Brenner vertrat beim Gespräch die Meinung, dass er darum gekämpft habe, den Landes-Beschluss der 8-prozentigen-Kürzung in der (freien) Kultur zu mildern, indem er von der hohen Landestheater-Rücklage von über EUR 8 Millionen einen Betrag von EUR 300.000 ins freie Budget umgeschichtet habe, um größere Katastrophen zu verhindern. Jene Kultureinrichtungen, die längerfristige Förderverträge abgeschlossen hätten, seien ohnedies von vornherein von diesem 8 %-Kürzungsbeschluss ausgenommen gewesen. Künftig solle das besser kommuniziert werden. Der Dachverband gab sich damit noch nicht zufrieden, Vorsitzender Tomas Friedmann wiederholte die Frage: »Warum kann das öffentlich geförderte Salzburger Landestheater mit Kenntnis und Zustimmung von Stadt und Land Salzburg über Jahre Millionen rückstellen, wenn gleichzeitig der (freien) Kunst und Kultur gegenüber immer wieder gesagt wird, es sei zu wenig oder gar kein Geld für Förderungen vorhanden und man müsse kürzen oder maximal alles beim Alten belassen?« Offen bzw. nur zum Teil beantwortet blieb auch die Frage, wo die nun »nur mehr« fehlenden EUR 70.000 in der freien Kultur eingespart werden. Es gäbe weitere interne Umschichtungen, Kürzungen können nicht ausgeschlossen werden, so David Brenner.

Hintere Reihe: Markus STEINWENDER (kleines theater) • Helga BESL (Kulturforum Hallein) • Michaela MAYER (Kunsthaus NEXUS) • Mitte: Christa HASSFURTHER (Theater bodi end sole) • Thomas RANDISEK (GF Dachverband) Vorne: Robert WIMMER (Lungauer Kulturvereinigung) • Gerd PARDELLER (MARK.freizeit.kultur) • Tomas FRIEDMANN (Literaturhaus Salzburg)

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten sprach sind klar gegen jede Kürzung aus und zeigt kein Verständnis, dass nicht wenigstens die volle Summe von EUR 370.000 von den vorhandenen 8,7 Millionen Landestheater-Euro genommen werden, damit es wenigstens nicht zu Kürzungen kommt. Darüber hinaus sei ein Beibehalten der Förderhöhen bei Nicht-Ausgleich von mindestens der Inflationsrate eine reale Kürzung, betonten die Vertreterinnen und Vertreter der 75 Kulturinitiativen aus Stadt und Land. Man werde weiterhin für mehr Gerechtigkeit kämpfen, denn schließlich seien nicht nur irgendwelche abstrakten Häuser von Einsparungen betroffen, sondern hunderte Menschen – Künstler wie Beschäftigte – und deren Familien.

Presseaussendung
Dachverband Salzburger Kulturstätten

Mag. Thomas Randisek
Dreifaltigkeitsgasse 3/3
5020 Salzburg
Tel: 0662 – 87 99 57
Mobil: 0650 – 970 29 08
http://www.kultur.or.at
http://www.kultplan.at
fair pay für kulturarbeit: kultur muss sich lohnen

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