„Cirque Rasposo“ – Zirkus zum Staunen und Lachen für Groß und Klein

Wann kommt man schon einer richtigen Zirkusfamilie so nahe? Das Publikum sitzt mitten im Wohnzimmer der Familie Molliens aus Frankreich und die lässt sich nicht stören. Chaotisch geht es zu, es wird gegessen, Karten gespielt, musiziert und ums Fernsehprogramm gestritten.

Von Elisabeth Pichler.

Fünfzehn Personen, Artisten und Musiker, bevölkern die kleine Manege, beziehungsweise das romantische Gypsy-Lager mit seinen vielen Decken und Tüchern. Es erfordert volle Konzentration, um all die witzigen Aktionen und Minidramen, die sich da abspielen, zu erfassen. Der Liebling der Kinder ist eindeutig Vincent Molliens, der etwas einfältige Tollpatsch  mit dem breiten, freundlichen Grinsen, dem immer wieder die absurdesten Missgeschicke passieren, der Tische zusammenkrachen lässt und rumpelnd über Treppen stürzt. Er steht aber den athletischen Familienmitgliedern in nichts nach, auch in ihm stecken ungeahnte Kräfte.

Es ist die bunte Mischung aus clownesken Einfällen und artistischen Höchstleistungen, die diesen Abend so einzigartig macht. Auch die grandiosen Musiker werden immer wieder mit in die Nummern einbezogen, so wird eine Sesselpyramide auf dem Bassgeigen-Spieler aufgebaut, der aber auch in Schräglage ganz unbekümmert weiterspielt. Das Programm trägt den rätselhaften Titel „Le Chant du Dindon – Der Gesang des Truthahns“ und dieses eigentlich sehr aggressive Federvieh zeigt sich an diesem Abend von seiner besten Seite. Es lässt sich aus seinem Leiterwagen vertreiben und sieht stoisch zu, wie einer der jungen Männer mit ungeheurer Kraft und viel Balancegefühl im Handstand auf seinen Leiterwagen klettert und um die Gunst einer jungen Dame buhlt. Staunen und Schrecken sind groß, wenn der riesige Kronleuchter auf die Bühne kracht und sich in einzelne kleine Lüster aufteilt, die nun gefährlich über den Köpfen des Publikums schwingen und tanzen.

In die zweistündige Vorstellung sind so viele kleine Episoden und Geschichten eingebaut, dass man Lust bekommt, sich das Ganze nochmals anzusehen. Diese komödiantische Familie mit ihren athletischen Kindern, Nichten und Neffen und dem skurrilen Opa bietet beste Unterhaltung, modernen Zirkus vom Feinsten. Reinstes Vergnügen für Jung und Alt.

„Le Chant du Dindon – Der Gesang des Truthahns“ – Cirque Rasposo (Frankreich). Konzept: Marie und Fanny Molliens. Regie: Fanny Molliens. Mit: Marie Molliens, Vincent Molliens, Julien Scholl, Bruno Lussier, Katell Le Brenn, Luca Forte, Jan Oving, Vincent Mignot, Fanny Molliens, Joseph Molliens, Hélène Molliens, Alain Poisot, Benoit Keller, Christian Millanvois, Eric Bijon. Fotos: Winferfest/ lucetg.com und Florance Delahaye


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