Peter Breuer eröffnet mit “Elements” die zweite Salzburger Ballettwoche

Einleitungstext aus dem Heft Drehpunkt: “Die Elemente als immer noch ungeklärtes Mysterium, das die Menschen seit Jahrhunderten fasziniert und bewegt, stehen beispielhaft für unsere Gefühle und Leidenschaften, Ängste und Sehnsüchte. In diesem Sinn bringt Peter Breuer in seinem neuen Ballettabend die Elemente zum Tanzen, er gibt ihnen Raum, sich zu entfalten, in ihrer Schönheit genauso wie in ihrer Gewalttätigkeit…….”

Von Heide-Maria Müller

In seinem neuen Ballett thematisiert Peter Breuer (Choreographie; Idee und Konzept gemeinsam mit Maren Zimmermann) die Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft. Aus der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre werden auch Holz und Metall übernommen.

Am Beginn steht eine riesige Projektion der sich bewegenden Erde, aufgenommen aus dem Weltall. Davor jonglieren zwei TänzerInnen in blauen Trikots einen großen Luftballon, ebenfalls die Erde symbolisierend. Moderne Musik gepaart mit modernem Ausdruckstanz, aber auch mit vielen klassischen Elementen.

Als erstes Intermezzo wird Holz, dargestellt als chinesisches Schriftzeichen, von 2 weiblichen und einem männlichen Tänzer (alle drei asiatischer Herkunft) in prachtvollen Kimonos interpretiert, wobei auch zwischenmenschliche Beziehungen wie Liebe, Eifersucht und Untreue gezeigt werden.

Das Feuer wird durch eine riesige Scheinwerferkugel symbolisiert, die auf die Bühne herabgesenkt und vom Ensemble in orange-rot-glben Trikots umtanzt wird, und zwar zu sambaartigen Rhythmen.
Nach der Pause scheint man von einer auf sich zuströmenden grauen Wolkendecke überwältigt zu werden- es geht um die Luft. Die Tänzerinnen tragen seidige Flatterbänder, die durch den Luftstrom malerisch herumgewirbelt werden. Es wird stürmischer und die Tänzer stemmen sich gegen den Wind und werden samt Regenschirm in die Luft gehoben.

Im 2. Intermezzo – Metall – tanzen wieder Eriko Abe, Kayo Nakazato und Samuel Hoi Ming Chung mit breakdanceartigen Elementen zu mitreißender moderner Musik. Leider kann man anhand des Programmheftes nicht nachvollziehen, welche Musik von welchem Komponisten stammt und welche zu den jeweiligen Tanzszenen gespielt wird.

Als 4. Element wird Wasser dargestellt – Wassertropfen als Projektion im Hintergrund und als Rhythmusgeber in der Musik. Dazu ein Pas de deux mit Asher Smith, der auch seine turnerischen Qualitäten zeigt, und Liliya Markina. Im packenden Finale werden alle Elemente auf der Bühne vereint.

Ein sehr schöner Ballettabend , vielleicht für mich ein wenig zu “abstrakt”, da ich schon einige andere Ballettinszenierungen von Peter Breuer gesehen habe, die ganz einfach supertoll waren (“Romeo und Julia”, “Marilyn”, “West side story”u.s.w.). “Schuld” daran ist vielleicht die Musik, die nicht immer gleich ins Ohr geht. Die tolle Leistung des Ensembles steht allerdings außer Frage. Auch die Special effects auf der Bühne – absolut sehenswert (Andreas Lungenschmid).

P.S. Meiner Tochter Astrid (26) hat es sehr gut gefallen – vielleicht ein Anstoß für jüngere Leute, wieder öfter ins Ballett zu gehen – dem Altersdurchschnitt der Zuschauer würde es auf alle Fälle gut tun.

Premiere im Salzburger Landestheater am 20. 1. 2012/ Fotos: Jürgen Frahm/ Salzburger Landestheater.

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