„Farrago“ – Einmal Himmel und zurück

Das Theater Miluna bringt ein Drama der polnischen Dramatikerin, Prosaistin und Hörspielautorin Lidia Amejko (geb.1955) zur Aufführung. Victor Farrago, Star unzähliger gewaltverherrlichender Brutalo-Filme, ist mit seinem Jaguar tödlich verunglückt und steht nun an der Himmelspforte.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Farrago hat keine Ahnung, wo er hier gelandet ist. Sein Geist ist benebelt, die Nachwirkungen eines Vollrausches, und so hält er Petrus für einen Officer, der ihn wegen Geschwindigkeitsübertretung bzw. Trunkenheit am Steuer belangen will. Er weiß nur eines, er muss so schnell wie möglich zurück zum Set, sonst gibt es Schwierigkeiten mit seinem Regisseur. Geld spielt für den „Fräser in der Nacht“, der in einem seiner bekanntesten Filme mit zwei Fräsen eine ganze Rugbyfrauenmannschaft bearbeitet hat, keine Rolle.

Petrus ist entsetzt und fordert von „Seiner Exzellenz“ Gott eine strenge Strafe. Dieser geht gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nach, er sieht sich Aufzeichnungen all der Kriege an, die um seiner Existenz willen geführt wurden. Gnädig gewährt Gott Farrago schließlich eine Audienz, doch ist sich dieser keiner Schuld bewusst: „Ich bin Schauspieler! Ich kann Macbeth spielen und die ganze Manson-Familie, aber für sie sitzen werde ich nicht, nein, das wäre paranoid.“ Wer wird aus diesem Streitgespräch über Schein und Wirklichkeit als Sieger hervorgehen?

Jurij Diez darf in der Rolle des Farrago sein vielseitiges Können unter Beweis stellen. Er überzeugt als arroganter Filmstar, der auf Knopfdruck die turbulentesten Szenen aus seinen Filmen nachstellen kann, inklusive dem Massaker an…

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