Weihnachten 2002

Adventlichter

Es geht Schlag auf Schlag. Zuerst langsam, dann immer schneller. Der erste Adventssonntag, davor der erste unerträglich überfüllte Weihnachtseinkaufssamstag, an dem alle Leute, wie von unsichtbarer Macht gezogen, in die Einkaufszentren drängen, um gerade und ausschließlich an diesem Wochentag ihre Weihnachtseinkäufe zu erledigen, Geschenke zu kaufen und um schließlich ermattet im Kaffee zusammenzusinken, mit einem Wust an Tüten um sie herumgestapelt, jede durch mindestens halbstündiges oder noch längeres Anstehen in der Schlange erkämpft.

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Von Annabell Brand

Die Zeit fängt an zu rasen, plötzlich ist es bereits der dritte, dann schon der vierte Weihnachtseinkaufssamstag. Manche gehen es mit Ruhe an, bleiben klugerweise zu Hause, doch andere versinken im weihnachtlichen Einkaufsstress, hier fehlt noch ein Geschenk, da muss noch eine Karte versendet werden, dort noch ein Teller Kekse hingebracht werden. Selbstgebacken versteht sich.

Und dann, dann ist es soweit. Die Zeit der größten und häufigsten Familienstreitigkeiten ist da. Weihnachten. Alles soll perfekt, harmonisch sein, die gesamte Familie kommt zusammen und hockt aufeinander, aneinandergeschweißt durch zweieinhalb Feiertag, an denen man plötzlich nicht mehr einkaufen kann, nicht mehr ins Kaffeehaus rennen oder sonst wohin.

Man lebt zusammen ein einem Haus, einer Wohnung, kommt höchstens mal durch einen Spaziergang raus.

Doch die Erlösung naht. Der 27. Dezember. Ganz normaler Geschäftstag. Ganz normal? Nein. Die Geschäfte werden gestürmt von umtauschwütigen Unzufriedenen, von Gutscheineintauschern und von Einkaufsjunkies, die nach drei Tagen Entzug dringend wieder ein Geschäft von innen sehen müssen. Wie immer haben mehr als ein Geschenk nicht gefallen und man versucht, es in etwas mehr gefälliges zu tauschen, entweder direkt im Geschäft oder z.B. auch auf Tauschbörsen im Internet.…

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