Bernhard Gössnitzer: Fastensuppe von Kartoffel, Karotte und Bärlauch mit poschiertem Ei

 

Fastenspeisen haben nichts mit schlecht mundendem Essen zu tun, vielmehr wird auf einige gehaltvolle Ingredenzien verzichtet. So ist zum Beispiel eine Rindssuppe nicht zu den Fastenspeisen zu zählen, auch Suppeneinlage wie Leberknödel und Fleischstrudel stehen in der Fastenzeit nicht typischerweise auf dem Speiseplan.

Von Bernhard Gössnitzer.

Um dennoch nicht auf gutes Essen verzichten zu müssen, hat sich die gute Küche unter anderem auch auf Gemüsesuppen in den verschiedensten Varianten spezialisiert. Ein Beispiel zu diesen Gemüsesuppen möchte ich anführen.

Fastensuppe von Kartoffel, Karotte und Bärlauch mit poschiertem Ei

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2 Kartoffel
2 Karotten
Büschel Bärlauch
1,5lt Wasser

Zubereitung:

Einen Topf mit ca. 1,5lt Wasser aufstellen, sieden lassen. Die geriebenen Kartoffel und Karotten einkochen, nach etwa 3 Minuten kochen den geschnittenen Bärlauch dazu geben. Würzen mit Salz, Muskat, weißer Pfeffer, zwei Löffel Honig, etwas Majoran, Thymian, Petersilie. Gut kochen und mit poschiertem Ei in Teller anrichten.

Poschierte Eier.

Im Rezept wurden Wachteleier verwendet. Es funktioniert aber auch mit Hühnereiern. Wasser mit Salz und einen Spritzer Essig würzen, die Eier vorsichtig aufbrechen und einlegen. Poschieren ist das Garen unter dem Siedepunkt, das Wasser hat eine Temperatur von 60 bis 80 Grad. Essig und Salz in der Flüssigkeit festigen das Eiweiß. Während des Garvorgangs entsteht aus den Eiweißarmen Teilen des Hühnereis ein weißer Schaum den man entfernt. Die noch weich gegarten Eier taucht man nach der Entnahme aus dem Kochwasser kurz in kaltes Wasser, um den Essiggeschmack zu entfernen und ein weitergaren zu verhindern. Jetzt kann man die Eier in den Suppenteller legen und die heiße Suppe darüber gießen.

Dieses Fastensuppen Rezept ist beste Schonkost. Das Verdickungsmittel ist geriebene Kartoffel, als Hauptgeschmackstoff dient das Bärlauch Kraut. Die Gewürzkombination Honig Salz kann auch noch mit einem Löffel Marillenmarmelade erweitert werden. Frühlingskräuter und frisch gekeimte Triebe könnten diese Suppe nochmals aufwerten:

Tipp:

Der Bärlauch ist ein wirksames Heilkraut und man sollte auch an gewisse Nebenwirkungen denken. Besonders die Technikfraktion unter den Köchen verwendet gerne Püriergeräte mit hohen Drehzahlen. Man glaubt damit noch höheren Geschmackswert zu erzielen. Das mag stimmen, aber damit gelangen durch die hohen Fliehkräfte im Gerät auch chemisch veränderte Pflanzenstoffe ins Essen. Wie bei normalen Knoblauch auch, wird der Geruch durch Quetschen und Verreiben penetranter und unangenehmer. Gerbsäure, welche die Pflanze schützt, kann durch das Zerstören im Mixer durchaus giftig werden.
Es ist daher ratsam, den Bärlauch wie Schnittlauch mit einem scharfen Messer fein zu schneiden und in die Suppe oder Soße ganz kurz vor dem Servieren einzukochen.

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2 Kommentare zu "Bernhard Gössnitzer: Fastensuppe von Kartoffel, Karotte und Bärlauch mit poschiertem Ei"

  1. Hanns Mayr | 6. April 2012 um 07:03 |

    Genial! Ich werde versuchen, diese Fastenspeise heute als Mittagessen zu Hause vorzuschlagen, hört sich deutlich besser an, als der traditionelle panierte quadratische Fisch.

  2. Rochus Gratzfeld Rochus Gratzfeld | 4. April 2012 um 21:22 |

    sensationell, lieber karl.

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