„Anna Karenina“ – ein russisches Gesellschaftspanorama

John von Düffels Bühnenfassung von Leo Tolstois gewaltigem Romanwerk über Ehe und Moral im zaristischen Russland des 19. Jahrhunderts hatte am 14. April 2012 im Salzburger Landestheater Premiere. Anna Kareninas Suche nach individuellem Glück vermag auch heute noch zu berühren.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

„Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ Mit diesem Kernsatz beginnt sowohl Tolstois Roman als auch die Bühnenfassung.

Ein sehr passender Einstieg, denn Dolly hat soeben von der Untreue ihres Gatten Stepan erfahren. Ihrer Schwägerin Anna Karenina, selbst nicht gerade glücklich verheiratet, gelingt es zwar, diese Ehe zu retten, doch sie selbst ist zu keinerlei Kompromissen bereit.

Als sie dem Charme des Grafen Wronski erliegt und mit ihm eine leidenschaftliche Affäre beginnt, wünscht sie sich klare Verhältnisse. Ihr Gatte verweigert jedoch eine Scheidung, trennt sie von ihrem geliebten Sohn und treibt sie in Isolation und gesellschaftliche Ächtung. Zunehmend belasten Selbstzweifel, Misstrauen und Eifersucht ihr Liebesverhältnis.

Ein Lichtblick in all dem Unglück ist die aufkeimende Liebe zwischen Dollys kleiner Schwester Kitty und dem Gutsbesitzer Lewin. Doch auch diese Verbindung ist nicht unbelastet, hat doch Kitty, einst unsterblich verliebt in den schneidigen Grafen Wronski, Lewins ersten Heiratsantrag mit einem kurzen „Unmöglich!“ abgelehnt.

Dorfladen

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