Eröffnung der Sommerszene am 5. Juli 2012

Im Sommer 1988 stand Louise Lecavalier erstmals auf der Bühne im Stadtkino und überraschte mit hinreißender Dynamik und Ausdruckskraft das Publikum. Die international vielfach ausgezeichnete Tänzerin kehrte für Michael Stolhofers Abschieds-Programm nach Salzburg zurück und begeisterte am Eröffnungsabend im republic mit der Uraufführung des ersten Teils ihres Solostücks „So Blue“ sowie einer grandiosen Zugabe.

Von Elisabeth Pichler

Die Zeit scheint spurlos an der zierlichen Tänzerin vorübergegangen zu sein. Faszinierend und immer wieder verblüffend, zu welchen Bewegungen der menschliche Körper fähig ist. Für Louise Lecavalier scheint es keine Grenzen zu geben, souverän beherrscht sie die schwindelerregenden Bewegungsabläufe sowie das kunstvolle Flattern und Zappeln der Glieder: „In this solo, I wanted the body to say everything it wants to say …“ Es existiert keine Geschichte, der Körper selbst steht im Zentrum. Nach der Pause erinnert die Künstlerin, unterstützt von zwei jungen Tänzern, mit „A Few Minutes of Lock“ an ihre Zeit als Fronttänzerin der kanadischen Truppe „La La La Human Steps“.

Wie versprochen bekam jeder Besucher am Ausgang ein Kuvert mit dem Aufschrift „Ihr Steuergeld“ in die Hand gedrückt. Der Inhalt war – trotz großzügiger Aufrundung des Betrages durch die sommerszene – ernüchternd: € 0,08. Das Studium des beigelegten Folders lieferte die Erklärung.

„Liebe/r sommerszene Besucher/in, wie versprochen, zahlt Ihnen die szene salzburg Ihr Steuergeld zurück: Bund, Länder und Gemeinden geben € 2.338.000.000,– für Kultur aus, das sind 1,55% der gesamten Staatsausgaben. Die szene salzburg erhält von diesen Kulturausgaben 0,028%. Bei einer Bevölkerungszahl von 8.401.000 trägt der/die Durchschnittsösterreicher/in € 0,077 zum Jahresbudget der szene salzburg bei. Sie bekommen aufgerundet € 0,08 zurück. Alle Zahlen sind der Statistik Austria, 2010 entnommen.“

„So Blue“ – Choreography: Louise Lecavalier. Music: Mercan Dede. (Foto: sommerszene)

„A Few Minutes of Lock“. Choreography: Édouard Lock, excerpts of Salt and 2. Dancers: Louise Lecavalier, Keir Knight, with the participation of Patrick Lamothe. Music: Iggy Pop.

 

 

 

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