„Peter Pan“ – der Junge, der nicht erwachsen werden will

Im Schauspielhaus Salzburg hat Michael Schachermaier ein turbulentes, phantasievolles Theaterstück – für Kinder ab 6 Jahren – nach dem Roman von James Matthew Barrie auf die Bühne gezaubert. Kinder kennen den kleinen, liebenswerten Peter Pan vor allem als Zeichentrickfigur. Nun können sie ihn und seine Freunde, die verlorenen Kinder, auf der Bühne bewundern und ihre Abenteuer miterleben. Premiere war am 4. Dezember 2012

Von Elisabeth Pichler

Wendy und ihr kleiner Bruder Michael haben sich auf einem Dachboden ein Piratenlager gebaut und spielen am liebsten „Peter Pan kämpft gegen Captain Hook“. Als eines Nachts der Held aus ihrem Bilderbuch mit der Elfe Glöckchen bei ihnen auftaucht und sie einlädt, mit ihm ins Nimmerland zu fliegen, hält sie nichts mehr zurück. Dort erwartet sie eine Insel mit wilden Indianern und zauberhaften Feen, die aber so klein ist, dass man von einem Abenteuer ins nächste stürzen kann. Die Freiheit scheint grenzenlos, wäre da nicht der bösartige Captain Hook mit seiner gefährlichen Hakenhand, der alle Kinder und vor allem natürlich Peter Pan hasst.

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Andreas Plank ist für einen Jungen, der nicht erwachsen werden will, ziemlich groß geraten, doch Stimme und Gestik, die freche Frisur und das phantasievolle Kostüm machen aus ihm Peter Pan, den Wellenspringer, Tagträumer, Schattenjäger und Überflieger. Eva Weingärtler ist das stets eifersüchtige, etwas neurotische Glöckchen, das in einer unverständlichen Sprache zwitschert. Anna Katharina Frommann und Tülin Pektas (im Vorjahr als Ronja Räubertochter auf der Bühne) spielen die „verlorenen“, leicht verwahrlosten, ungestümen Kinder, die sich nicht an ihre Eltern erinnern können, denn auf dieser Insel lebt man in den Tag hinein, was gestern war, wird schnell vergessen. Nenad Subat erinnert als furchterregender, besonders fieser Captain Hook an Jack Sparrow aus „Fluch der Karibik“. Ihm traut man wirklich jede Gemeinheit zu. Kein Wunder, dass die Kinder jubeln, als ihn das Krokodil verspeist. Lisa Liebler ist eine muntere, unternehmungslustige Wendy. Wenn sie jedoch ein Kopftuch aufsetzt, beginnen ihre Hände zu zittern, dann erzählt sie als Oma Wendy von ihrer Reise mit Peter Pan ins Nimmerland.

Die vielen Volksschulkinder im Publikum waren ein äußerst dankbares Premierenpublikum. Die Kämpfe zwischen Piraten und Kindern, aber auch zwischen Peter Pan und seinem Schatten, wurden stürmisch bejubelt. Die wunderbare Lagune der Nixen sorgte für stimmungsvolle Bilder, da war es mucksmäuschenstill. Der Applaus für diese phantastische Abenteuergeschichte war umwerfend. Die Begeisterung der Kinder kannte keine Grenzen, sie waren kaum zu bremsen. Flottes, liebevoll inszeniertes Kindertheater, ganz nach dem Geschmack des jungen Publikums.

„Peter Pan“ nach James Matthiew Barrie in einer Fassung von Michael Schachermaier. Regie: Michael Schachermaier. Bühne: Tobias Kreft. Kostüme: Isabel Graf. Dramaturgie: Birgit Lindermayer. Kampfchoreografie: Thomas Enzi. Mit: Andreas Plank, Lisa Liebler, Stefan Wunder, Eva Weingärtler, Saskia Quedens, Nenad Subat, Magnus Pflüger, Anna Katharina Frommann, Tülin Pektas. Bildnachweis: Marco Riebler

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