„Meine Schwester (H)elena“ – Theater Taka-Tuka im Kleinen Theater

takatuka_meineschwesterhelena_1Stephan Lack greift in diesem Stück für Jugendliche ab 13 Jahren Probleme auf, mit denen Schülerinnen und Schüler heute konfrontiert werden können: Lernschwäche, Mobbing in der Schule, erste Liebe, ungewollte Schwangerschaft. Die 15-jährige Mila erwacht im Tagebuch ihrer Mutter und muss sich mit dessen Inhalt auseinandersetzen, der ihr ganz und gar nicht gefällt.

Von Elisabeth Pichler.

Mila hat keine Ahnung, wo sie da gelandet ist. Buchstabenmauern umgeben sie und kein Ausgang ist zu entdecken. Da taucht Elena auf, ein sonderbares Mädchen, das behauptet, die Wächterin des Tagebuchs „ihrer Mutter“ zu sein. Mila ist verwirrt, ist sie doch ein Einzelkind und hat nie eine Schwester gehabt. Wie gut kennt sie ihre Mutter wirklich? Was weiß sie über deren Kindheit und Jugend? Gemeinsam blättern die beiden Mädchen im Tagebuch und bald schon stellt Mila fest, dass sie eigentlich nicht alles so genau wissen möchte. Immer wieder versucht sie, die Geschichte zu unterbrechen oder abzuändern, doch die Worte lassen sich nicht verbiegen. Wurde ihre Mutter wirklich wegen ihrer Lese- und Lernschwäche von Karin und Elfi, zwei ganz fiesen Mitschülerinnen, gemobbt? Auch von Jannik, dem netten dänischen Jungen, hat ihre Mutter nie erzählt. Gnadenlos zwingt Elena ihre Halbschwester, der Wahrheit ins Auge zu blicken.

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Zwei exzellente Schauspielerinnen, Elisabeth Nelhiebel und Nevena Lukic, bekannt vom Salzburger Landestheater bzw. dem Schauspielhaus Salzburg, machen dieses Jugendtheater zum Erlebnis. Elisabeth Nelhiebel spielt die „rechthaberische“ Mila, die „immer mit dem Kopf durch die Wand will“. Nevena Lukic überzeugt als selbstbewusste Elena, die genau weiß, wie sie ihre Schwester dazu bewegen kann, in diesem Tagebuch weiterzublättern. In kleinen Szenen schlüpfen die beiden in die unterschiedlichsten Rollen, sie ändern dabei nur geringfügig die Kleidung, wirken aber stets sehr authentisch, wenn sie als bösartige Mitschülerinnen, als Schwimmtrainer, Lehrerin u.s.w. auf der Bühne stehen. Berührend die Liebeszenen zwischen Milas Mutter und dem gar nicht so schüchternen Jannik.

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Caroline Richards hat das eindrucksvolle Stück flott in Szene gesetzt. Spannendes, unterhaltsames Jugendtheater, das beim Publikum – mehrere Gymnasialklassen saßen bei der Premiere im Zuschauerraum – sehr gut ankam. Viel Stoff zur Nachbereitung im Unterricht.

„Meine Schwester (H)elena – von Stephan Lack. Uraufführung. Theater Taka-Tuka in Kooperation mit dem „abc Bildungszentrum Salzburg“. Kleines Theater Schallmoos. Regie: Caroline Richards. Musik: Axel Müller. Bühne und Kostümbild: Ragna Heiny. Mit: Elisabeth Nelhiebel, Nevena Lukic.

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