Michael Kienzer: Fassade des Operationstraktes der Chirurgie West der SALK

Wieder können wir über ein gerade fertig gestelltes Kunstwerk, das vom Fonds „Bauen und Kunst“ initiiert wurde, berichten:

In den SALK, im St. Johanns Spital wurde an der Seite zur Aiglhof-Kreuzung eine flächenmäßig sehr große Glasarbeit installiert. Der renommierte österreichische Künstler Michael Kienzer gestaltete die Fassade des Operationstraktes der Chirurgie West, vom 12 Jahre „alten“ Bauwerk bis in den kürzlich fertig gestellten Anbau.

Die Glasplatten dieses architektonischen Verbindungselementes wurden auf der Innenseite mit Siebdruck bedruckt. Kienzer wählte dafür Zitate von Paracelsus (1493-1541), dem Namens¬patron des Universitätsklinikums der PMU.

Der Künstler zu dieser Arbeit:
„Die Überlagerung von Worten und Texten in meinen Glasobjekten verdichtet diese in drei-dimensional wahrnehmbare Objekte. Das vollständig lesbare Zitat von Paracelsus, in dem es heißt, dass „… ich die Kunst suchen muss, nicht sie mich …“, erklärt diese Absicht nahezu schlüssig. Die Worte und Texte die ich dabei verwende, reflektieren das Objekt selbst und den Ort.
Für die Chirurgie West bediene ich mich daher verschiedener Zitate von Paracelsus, der sowohl zu Salzburg wie auch zur Medizin Bezüge herstellt. Die von mir gewählten Zitate haben bis heute ihre Gültigkeit und Aktualität behalten. Gerade seine Aussagen über Kunst sind dabei verblüffend modern und das Zitat zur Medizin ist sehr bekannt und immer noch wahr und von Bedeutung.“ (Michael Kienzer)

Paracelsus-Zitate in diesem Kunstwerk:

Über die Kunst:
Die Kunst geht keinem nach, aber ihr muss nachgegangen werden; darum habe ich Fug und Verstand, dass ich sie suchen muss, nicht sie mich.
Wenn ein Ding auf den Eigennutz gerichtet wird, werden die Künste und auch das Werk gefälscht. Die Kunst und die Werke müssen aus der Liebe entspringen, sonst ist nichts Vollkommenes da.

Über die Wirtschaft:
Der Geiz differiert gar wenig vom Stehlen.

Über die Medizin:
Das grundlegende Prinzip der Medizin ist die Liebe.

Michael Kienzer

1962 in Steyr geboren
1981–1985 Studium er an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Bildhauerei bei Bruno Gironcoli
2001 Otto Mauer-Preis
2005/2006 Gastprofessur für Kunst und kommunikative Praxis am Institut für Bildende und Mediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien
seit 1984 Ausstellungen im In- und Ausland
Kienzer lebt und arbeitet in Wien.

In seinen Arbeiten beschäftigt sich Michael Kienzer mit Objekten, Installationen und Zeichnungen und thematisiert Begriffe wie Raum, Zeit, Fläche und Verdichtung. Das für Salzburg entstandene Werk ist für das Schaffen des Künstlers typisch und charakteristisch für seinen Materialzugang und Einsatz. Zufälligerweise hat Michael Kienzer ein Buch über Paracelsus gelesen, bevor er zu diesem Wettbewerb, den er für sich entscheiden konnte, eingeladen wurde.

(Presseaussendung Dietgard Grimmer, Land Salzburg)

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