Honzis nach der Wahl

Die Landtagswahl in Salzburg ist geschlagen, die regierenden Roten und Schwarzen wurden mit einem Minus von weit über 20% deutlich abgewählt. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller verläßt das politische Parkett. “Auslassen, und ummi gehts”, wie es so schön heißt. Die Grünen haben mit gut 20% einen Sensationserfolg gelandet, die Blauen haben ganz leicht zugelegt und die Gelben dürfen neu in den Landtag einziehen.

Interessant ist, wohin sich die Regierungsbildung entwickeln wird: Probiert es der Chef der Partei, die am zweitmeisten verloren hat mit der Partei, die am stärksten verloren hat noch einmal? Rechnerisch wäre es möglich. Die Roten würden die Hose gewiss bis unter die Knie fallen lassen, nur um wieder dabei zu sein.

Oder nimmt man die Grünen zu Schwarz Rot dazu, quasi als Juniorpartner und schanzt ihnen einen Job zu, bei dem es sehr viel Arbeit aber wenig Lorbeeren gibt?  Und in der Regierung wären nicht nur Verlierer. Außerdem haben sich die Grünen ja die Kontrolle groß auf ihre Fahnen geschrieben, die ließen sich sicher als neue “Law & Order Macht” einteilen und wären damit bis zur nächsten Wahl ruhiggestellt; ein kleine taktischer Bonus am Rand: zuviel Kontrolle mag auf lange Sicht ja auch niemand und dann schau´n wir einmal, ob sie den jetzigen Wahlerfolg wiederholen können.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch Schwarz – Grün – Gelb, dazu bräuchte es aber Schneid und Visionen, das ist aber in der aktuellen Salzburger Situation eher sehr unwahrscheinlich. Die Gelben wären zwar sicherlich scharf auf eine Regierungsbeteiligung und müssten vermutlich nicht zweimal gefragt werden und wären zu fast jedem Zugeständnis bereit, doch müssten dazu dann die Grünen über den eigenen Schatten springen.  Und das geht eher gar nicht.

Die Blauen passen farbtechnisch zu keiner der obigen Varianten. Es fallt auch schwer zu glauben, dass er Rot Schwarz, oder jetzt Schwarz Rot noch einmal will. Lassen wir uns überraschen, was kommen wird, für genügend Diskussionsstoff hat der Wähler gesorgt.

Nikolaus Berlakovich, der Lebensministeriumsminister und Landwirt hat mittlerweile doch seinen Draht zu den Bienen gefunden; kaum zu glauben, haben die doch nicht einmal ein Stimmrecht bei den nächsten Wahlen. Offensichtlich gibt es aber viele Imker und Umweltschützer, die vom Landschaftsgift, das auch die Bienen umbringt, ganz einfach die nase voll haben. (Cartoons Michael Honzak, Text: kat)

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3 Kommentare zu "Honzis nach der Wahl"

  1. Stanislaus Pschemisl | 10. Mai 2013 um 09:39 |

    Das sehe ich nicht so, eine große Koalition kann nicht das Ziel dieser Wahl sein. Eine Abfuhr von 23% spricht eine deutliche Sprache, die SPÖ-ÖVP Partie will niemand mehr! Die Politiker gewinnen immer, trotzdem, wenn diese beiden Parteien wieder gemeinsm mauscheln finde ich es zum Kot…n! Sie haben bis jetzt viel Sch….e gebaut und werden es wieder tun. Bei meiner Ehr.

  2. Avatar-Foto Bernd Salomon | 10. Mai 2013 um 07:40 |

    Ich halte es für sehr vernünftig, wenn in einer so schwierigen Situation wie in Salzburg eine Regierung auf einer möglichst breiten Basis zustande kommt. Große Probleme können nur durch grosse Mehrheiten gelöst werden. Es spricht für die Weitsicht der Grünen, wenn sie für eine 3er Koalition Rot, Grün und Schwarz stehen. Die gekauften Stronachleute braucht in der jetzigen Situation niemand, der FPÖ Schnell soll endlich in Pension gehen.

  3. Chrysanth von Großgmain | 9. Mai 2013 um 21:09 |

    Es ist wirklich zu befürchten, dass es eine Regierung mit Beteiligung der SPÖ geben wird. Dafür habe ich die Grünen mit der sympathischen Astrid Rössler nicht gewählt.

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