„Tintenblut“ – Die Macht der Literatur

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Bernadette Heidegger hat den zweiten Teil der preisgekrönten Tintenwelt-Trilogie von Cornelia Funke als spannendes, magisches Abenteuer inszeniert. Die phantastische Geschichte, in der Personen in die geheimnisvolle „Tintenwelt“ hinein- und wieder herausgelesen werden können, wurde von den Schülerinnen und Schülern (Altersempfehlung: ab 10 Jahren) begeistert aufgenommen. Premiere war am 6. Mai 2013 im Schauspielhaus Salzburg.

Von Elisabeth Pichler.

Ein Spielleiter (Marcus Marotte) begrüßt gut gelaunt das Publikum und stellt das Ensemble – insgesamt 14 Personen – vor. Kaum zu glauben, dass dieser freundliche Herr im Laufe der Geschichte als böser Tyrann Natternkopf auf dem königlichen Thron residieren und dem Volk von Ombra das Tanzen, Singen und Musizieren verbieten wird. Meggie besitzt das Talent, Personen in Bücher hineinzulesen. Obwohl dies strengstens verboten ist, schafft sie es, selbst in die Tintenwelt hinabzusteigen, um ihre Freunde, den Gaukler und Feuerkünstler Staubfinger und Farid, den kleinen Jungen aus 1001 Nacht, vor dem mit einer Pistole bewaffneten Oberbösewicht Basta zu warnen, der ihnen nach dem Leben trachtet. Wird sie die Beiden retten können?

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Das Bühnenbild von Nestroys „Einen Jux will er sich machen“ eignet sich hervorragend für diese auf zwei Ebenen spielende Geschichte. Während auf der Empore die resolute Tante Elinor (Saskia Quedens) mit Hilfe von Orpheus (Antony Connor) ständig versucht, in die Geschichte einzugreifen, können eine Etage tiefer, in der mittelalterlichen Bücherwelt, die Spielleute muntere Feste feiern. Die weißen Frauen hingegen irren durch den Stangenwald und lauern nur darauf, die Toten abzuholen. Die ungemein komplexe Geschichte kommt dank wilder Verfolgungsjagden, actionreicher Kampfszenen und artistischer Einlagen beim jugendlichen Publikum sehr gut an. Für Gekicher sorgten die zarten Annäherungsversuche zwischen der kleinen Meggie (Anna Katharina Frommann) und Farid (Jakob Elsenwenger).

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Der Spielleiter verspricht zu Beginn der Vorstellung: „Wir wollen euch auf angenehme Art die Zeit vertreiben.“ Diese Vorgabe wird mehr als erfüllt, die zweistündige Aufführung entwickelt einen Sog, dem sich das Publikum nicht entziehen kann. Überaus stimmungsvoll die musikalische Untermalung von Christopher Biribauer.

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„Tintenblut“ von Cornelia Funke. Inszenierung: Bernadette Heidegger. Ausstattung: Ragna Heiny. Musik: Christopher Biribauer. Mit: Martin Brunnemann, Eva Weingärtler, Anna Katharina Frommann, Magnus Pflüger, Saskia Quedens, Benjamin Lang, Alexandra Sagurna, Jakob Elsenwenger, Marcus Marotte, Nenad Subat, Sebastian Martin Rehm, Antony Connor, Kristina Kahlert, Elias Popp. Fotos: Marco Riebler

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